Westendorfs Ringerchef Klaus Prestele fiebert dem Duell gegen den SV Siegfried Hallbergmoos in der Nike Wrestlling Ringerliga entgegen. Archivbild © Stefan Günter

Am Samstagabend sind die Augen in der Nike Wrestling Ringerliga (Regionalliga Bayern) auf einen Kampf gerichtet: In der Sparkassen-Arena im Bürgerhaus Alpenblick steht um 19.30 Uhr das Topduell zwischen Westendorf und Hallbergmoos auf dem Programm. Hitzige, spannende und von Emotionen geprägte Momente sind vorprogrammiert. Wir sprachen im Vorfeld mit TSV-Abteilungsleiter Klaus Prestele.

Hallbergmoos kommt als ungeschlagener Spitzenreiter nach Westendorf. Ist für Sie die Favoritenrolle klar?

Klaus Prestele: Wir haben vor dem Anpfiff zwei Punkte weniger. Ich habe vor der Saison gesagt, dass ich Hallbergmoos einen Tick stärker einschätze als uns. Sie haben eine erfahrene und ausgeglichene Mannschaft, somit gehen sie mit einer leichten Favoritenrolle in den Kampf, wenngleich das Duell auf Augenhöhe zu betrachten ist.

Mit Ahmet Bilici und Michael Prill haben sie zwei erfahrene Ringer in ihren Reihen, die schon zu Bundesliga-Zeiten gerungen haben.

Prestele: Gerade Bilici ist extrem stark und schwer zu besiegen. Michael Prill gilt als sehr unangenehmer Gegner. Hinzu kommen noch die Neuzugänge Maximilian Anthofer und Jan Madejczyk. Da haben sie sich verstärkt.

Zu was ist der TSV Westendorf imstande?

Prestele: Wir können Hallbergmoos besiegen, aber nur, wenn wir das Maximale abrufen. Jeder kleinste Fehler kann ausschlaggebend sein. Wir brauchen die Fans im Hintergrund. Sie sind für uns da, werden laut sein und unsere Ringer anpeitschen. Ich habe großes Vertrauen in unsere Mannschaft.

Worauf freuen Sie sich besonders?

Prestele: Ich freue mich auf das Duell zwischen Michael Prill und Felix Kirsch. Das gibt einen offenen Schlagabtausch. Doch ich freue mich auch auf die Atmosphäre in der Halle, auf die emotionale Stimmung. Auf uns warten zehn spannende Kämpfe. Was willst du da mehr.

Ist dieser Kampf schon eine Art Vorentscheidung für den Ausgang der Meisterschaft?

Prestele: Sollten wir verlieren, wird es schwer sein, den Anschluss zu halten. Da müssen wir schon auf einen Ausrutscher von Hallbergmoos hoffen und gleichzeitig den Rückkampf gewinnen. Wenn wir siegreich hervorgehen, sind wir punktgleich, allerdings warten noch viele andere schwere Duelle auf uns. Ich denke, für die Spannung in der Liga wäre ein Sieg des TSV besser. Am Samstagabend sind wir schlauer

Auch die Schüler kämpfen in der Bezirksoberliga gegen Hallbergmoos, die bisher abgeschlagen am Tabellenende liegen. Sind die Vorzeichen hier klar?

Prestele: Hallbergmoos hat derzeit Probleme im Nachwuchsbereich. Trotzdem dürfen und werden wir sie nicht unterschätzen. Unsere Jungs müssen wachsam sein und dürfen sich keine Fehler erlauben.

Vor einer schweren Aufgabe steht der TSV Westendorf in der Ringer-Regionalliga Bayern. Der Tabellenzweite muss am Samstagabend auswärts gegen den ASV Hof ran. Der Aufsteiger liegt zwar mit 2:6-Punkten auf dem sechsten Rang, doch die Ergebnisse der Oberfranken zeigen, dass mit ihnen immer zu rechnen ist. Ihren einzigen Sieg feierten sie daheim gegen Geiselhöring mit 19:12. „Hof kann sehr variabel aufstellen. Für uns wird dieser Kampf zu einer echten Herausforderung“, sagt Freistil-Cheftrainer Matthias Einsle. Zuletzt gewann der TSV gegen Unterföhring mit 23:7 und feierte dabei seinen dritten Sieg in Folge. Westendorf ist aktuell Tabellenzweiter.

Die Teilnehmer beim Trainingscamp in Aichach. © Tobias Mustafa

Am Samstag, den 10. Mai 2025, fand erstmals ein überregional organisiertes Ringer-Sportcamp des TSV Aichach statt, das mit großem Zuspruch angenommen wurde. Insgesamt nahmen 30 motivierte Ringer aus sechs verschiedenen Vereinen – darunter Aichach, Mering, Westendorf, Penzberg, Kempten und Freising – teil.

Für das intensive Tagesprogramm waren in der Halle vier Ringermatten aufgebaut worden. Nach einem morgendlichen Ausdauerlauf und einem anschließenden Kraftzirkel konnten sich die Teilnehmer mit Wasser, Äpfeln und Bananen stärken, die vom TSV bereitgestellt wurden. Danach ging es direkt in den Technikteil über. Hier unterstützte der Landestrainer Max Goßner aus Westendorf tatkräftig das Camp und übernahm gemeinsam mit Tobias Mustafa und Clemens Seidler vom AC Penzberg die Leitung. Während Goßner den griechisch-römischen Stil betreute, übernahmen Tobias Mustafa und Clemens Seidler den Freistilbereich.

Nach einer Mittagspause und einem gemeinsamen Mittagessen in der Stadt, wurde das Training mit kurzen Aufwärmeinheiten fortgesetzt. Am Nachmittag fanden spannende Trainingskämpfe statt, bei denen jeder Teilnehmer mindestens zwei Wettkämpfe à 2x3 Minuten absolvierte. Für eine professionelle Atmosphäre sorgten offizielle Kampfrichter und Kampfrichtertische.

Am Ende des Tages halfen alle Teilnehmer gemeinsam beim Abbau mit. Das innovative Konzept fand großen Anklang unter den Teilnehmern und weckte den Wunsch nach regelmäßigen Wiederholungen. Zukünftig strebt der TSV Aichach an, ähnliche Camps mit noch mehr Ringern – etwa 60 bis 70 – durchzuführen, um den Leistungssportgedanken weiter zu stärken und talentierten Kaderringern auf hohem Niveau Trainingsmöglichkeiten zu bieten.

Ein besonderer Dank gilt der Stadt Aichach und dem Landratsamt, deren Unterstützung und Genehmigungen das erfolgreiche Event erst möglich machten.



Großes Interesse bei der Teilnahme am Wittelsbacher-Landturnier herrschte auch 2025 wieder. 39 Vereine schickten insgesamt 366 Athletinnen und Athleten. © Moritz Oberhauser.

Jahr für Jahr zieht das Wittelsbacher Landturnier (WLT) des TSV Aichach die Massen an. Auch heuer kamen wieder über 360 Nachwuchsringerinnen und -ringer in den Landkreis Aichach-Friedberg. Schon vor einigen Wochen zeigte der TSV eindrucksvoll, dass sie auch eine zweitägige Bayerische Meisterschaft stemmen können. Auf sechs Matten wurde gerungen. Insgesamt standen elf Kampfrichter parat. Keine Frage, auch Aichachs Robert Reitmeir, Kampfrichterchef des Bayerischen Ringer-Verbandes, stand einen ganzen Tag auf der Matte. Die Unparteiischen leiteten insgesamt 610 Kämpfe der 39 teilnehmenden Vereine in den Altersklassen U8, U10, U12, U14, U17 und weibliche Jugend. Die Teams kamen nicht nur aus dem bayerischen, sondern auch süddeutschen Raum. Selbst Sportler aus Österreich, Italien und Tschechien nahmen die lange Fahrt auf.

Luis Wurmser vom TSV Westendorf ist mit großen Erwartungen nach Frankfurt (Oder) gereist. Bei den deutschen Einzelmeisterschaften der U20-Junioren hatte der 20-Jährige sogar Unterstützung durch seine Eltern. Doch am Ende schied Wurmser nach zwei Kämpfen vorzeitig aus.

Der Start in seiner Gewichtsklasse bis 79 Kilo verlief verheißungsvoll. In der Qualifikation gewann Wurmser gegen Diyar Celayir (RSV Kassel) technisch überlegen gegen mit 10:0-Wertungspunkten. Im Viertelfinale hatte der TSV’ler bereits das Halbfinale fest im Visier. Doch nach einer 8:0-Führung gegen Aaron Melle lief es nicht mehr nach Plan. „Es ist einfach nicht mehr für mich gelaufen. Die Beinschrauben haben mir die Kraft geraubt“, bilanziert Luis Wurmser seinen zweiten Auftritt bei den Titelkämpfen in Brandenburg. Er habe alles in seine Beinschrauben investiert, „wobei ich nach meiner Führung doch zu siegessicher war“, gesteht er. Am Ende kippte der Kleinostheimer die Begegnung und gewann mit 13:8-Wertungspunkten. Für den Westendorfer blieb jetzt nur noch die Hoffnung, dass der Unterfranke das Finale erreicht, umso über die Hoffnungsrunde wieder ins Geschehen eingreifen zu können. Doch Melle patzte gegen den Köllerbacher Igor Makuch, sodass für Wurmser das Turnier vorzeitig beendet war. Am Ende kam er auf Rang sieben. Für das Freistilass war es somit die letzte Chance in der Altersklasse U20 etwas zu reißen. 2026 rückt er in den Männerbereich auf.

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