Die Enttäuschung war Matthias Einsle nach dem Kampf deutlich anzusehen. Eigentlich wollten die Ringer des TSV Westendorf nach den beiden Niederlagen gegen Geiselhöring und Anger wieder in die Erfolgsspur zurück. Doch anstatt mit einem Sieg im Gepäck, ging es mit leeren Händen vom SC Oberölsbach zurück. Mit 8:23 mussten sich die Ostallgäuer vor über 500 Fans geschlagen geben. „Wir haben durch die Bank einfach nicht gut gerungen“, blieben laut Freistil-Cheftrainer Matthias Einsle die Ringer hinter ihren Erwartungen zurück. Ab dem zweiten Kampf haben sich die TSV’ler in einem Sog befunden, aus dem es irgendwie kein Entrinnen mehr gab. „Das hat sich dann durchgezogen wie ein roter Faden“, so Einsle, der noch selbst im Limit bis 75 Kilo auf die Matte ging, weil die Mannschaft derzeit ersatzgeschwächt ist. Statt der erwarteten vier Mannschaftspunkte, setzte es für den Italiener Simone Iannottoni eine überhaupt nicht eingeplante 3:4-Niederlage. Auch Felix Kiyek und Edris Fazeli kamen unter die Räder. Beide verloren ihre Duelle sogar auf Schulter. Warum Fazeli nach einer zwischenzeitlichen 12:0-Führung den Kampf noch aus der Hand gab, konnte sich Einsle so unmittelbar nach dem Schlusspfiff nicht erklären. „Unter normalen Umständen musst du so einen Kampf gewinnen“, richtete der Cheftrainer zum ersten Mal richtig deutliche Worte an die Jungs. Zum dritten Mal in Folge blieb der TSV nun in der höchsten bayerischen Liga ohne Sieg. Auf Spitzenreiter Anger hat Westendorf nun mittlerweile vier Punkte Rückstand. Geiselhöring war kampffrei. Durch den gleichzeitigen Sieg der Nürnberg Grizzlys gegen Schlusslicht Burghausen ist Westendorf nun auf Rang vier abgerutscht. 

Die Ringer des TSV Westendorf treten am Samstag auswärts in Oberölsbach an. Der Tabellendritte hofft nun, dass es im Duell gegen den Aufsteiger gelingt, wieder in die Erfolgsspur zurückzukommen. Zuletzt kassierten die Athleten aus dem Ostallgäuer Ringerdorf zwei Niederlagen in Folge, die sie im Kampf um die Oberligameisterschaft zurückwarfen.

Oberölsbach holte seine Siege gegen die Nürnberg Grizzlys, TSV Burgebrach und SV Wacker Burghausen II. In der Hinrunde zwang Westendorf den Liganeuling gar mit einem deutlichen 24:1-Sieg in die Knie. Neun der zehn Einzelkämpfe gingen dabei auf das Konto des TSV. „Es gab schon einige knappe Duelle“, erinnert sich Abteilungsleiter Thomas Stechele. Dass die Jungs den Kampf dann trotzdem so deutlich entschieden haben, sei dann schon etwas ungewöhnlich gewesen, ergänzt der Ringerchef. Denn in der Vorrunde stand zu diesem Zeitpunkt kein ausländischer Legionär zur Verfügung. Jetzt in der Rückrunde steht Westendorf allerdings, bedingt durch den Stilartwechsel, einen Tick schwächer da. TSV-Neuzugang Simone Iannottoni wird im Schwergewicht auf Patrik Fanderl treffen. Der Römer holte bei der deutlichen Niederlage zum Rückrundenauftakt in Anger einen technisch überlegenen Einzelsieg. Das Trainergespann ist sich bewusst, dass es in Oberölsbach einen ganz anderen Kampf geben wird, „weil sie besser als noch in Westendorf stehen“, hebt Freistil-Cheftrainer Matthias Einsle hervor. „Daheim sind sie auch nicht zu unterschätzen. Sie haben mit ihren Zuschauern und Fans ein tolles Publikum im Rücken.“ Aufgrund der Tabellensituation ist es aber nicht von der Hand zu weisen, dass Westendorf in diesem Kampf die Favoritenrolle nicht zu nehmen sein wird. „Es ist trotzdem keine leichte Aufgabe, weil wir von Beginn an Oberölsbach nicht unterschätzen dürfen“, macht Einsle deutlich. Mit Kevin Mejia Castillo (98 kg), Denis Horvath (80 kg, beide Griechisch-Römisch) und Magomed-Baschir Kartojev (71 kg, Freistil) hat der Sportclub starke Athleten in seinen Reihen, die alles daransetzen werden, den Westendorfern ein Bein zu stellen. Damit der TSV das gesteckte Ziel „Meisterschaft“ nicht aus dem Auge verliert, ist ein Sieg in Oberölsbach vonnöten. Denn zeitgleich geht der Tabellenzweite Anger in Burgebrach auf die Matte und wird nach dem Auftritt gegen die Ostallgäuer auch hier seinen Siegeszug in der Oberliga fortsetzen. Spitzenreiter Geiselhöring ist kampffrei.

Nach der zuletzt bitteren und knappen 11:13-Niederlage der Westendorfer Ringer in der bayerischen Oberliga in Geiselhöring, geht es für die Athleten aus dem Ostallgäuer Ringerdorf bereits am Samstag weiter. Die nächste schwere Hürde folgt mit dem Auswärtskampf beim SC Anger. Den Vorkampf absolviert die zweite Mannschaft des TSV in der Landesliga Süd ebenfalls in der Aufhamer Sporthalle.

Unvergessen bleibt der Auftritt vor sieben Wochen als sich Westendorf und Anger in der Sparkassen Arena im Bürgerhaus Alpenblick gegenüberstanden. Am Ende hieß es 13:13 und beide Teams gewannen jeweils fünf Einzelbegegnungen. Nun werden die Karten neu gemischt. „Es wird sehr schwer werden. Der Hinkampf hat schon gezeigt, dass es ein ausgeglichener Kampf war. Nur wenn wir das nötige Glück haben, unsere Jungs topfit sind, können wir hier siegreich hervorgehen“, wünscht sich Robert Zech ein ähnliches Gefecht. „Wenn es spannend wird und auch bleibt, tut das unserem Sport nur gut“, ergänzt der TSV-Vorstand.

Mit dem Beginn der Rückrunde erfolgt auch wieder ein Stilartwechsel, wobei für Griechisch-Römisch-Cheftrainer Maximilian Goßner Anger dadurch auch leicht in der Favoritenrolle sein wird. „Sie stehen einen Tick stärker da.“ Westendorf kann bis auf Weiteres nicht auf Nasrat Nasratzada zurückgreifen. „Wir brauchen in den zehn Kämpfen eine Überraschung, wenn wir hier mit zwei Punkten nach Hause zurückkehren möchten.“ Wie schon in Westendorf stehen einige interessante Einzelbegegnungen auf dem Programm. Schwergewichtler Felix Kiyek, der aufgrund des Stilartwechsels ins Limit bis 98 Kilo wechselt, könnte auf Simon Öllinger treffen. Freistilspezialist Simon Einsle muss im Limit bis 86 Kilo gegen Benedikt Argstatter ran. In allen Duellen entscheiden Kleinigkeiten.

Allein mit zwei Bussen reisen die Westendorfer ins Berchtesgadener Land. Die Unterstützung des Fanclubs Allgäubulls und weiteren TSV-Anhängern ist dem Team in der Fremde sicher. Auch die Wahl des Kampfrichters überlässt der Bayerische Ringer-Verband nicht dem Zufall. Mit Petar Stefanov (Traunstein) leitet ein international erfahrener Mattenleiter dieses Spitzenduell. Dass Anger ein mehr als ernstzunehmender Gegner ist, beweist der Auftritt gegen Ligaprimus Geiselhöring, als sie vor zwei Wochen die Niederbayern mit 15:14 bezwangen. „Sollten wir diesen Kampf verlieren, ist die Meisterschaft trotzdem noch längst nicht entschieden“, verweist Goßner auf das enge Tabellenbild. Westendorf und Anger, beide mit je 9:3-Punkten, liegen nur einen Zähler hinter Geiselhöring (10:2).

Eine Woche nach dem überlegenen Kantersieg des TSV Westendorf in der bayerischen Oberliga kommt es nun zum lang ersehnten Spitzenduell mit dem TV Geiselhöring. Der letzte Kampf in der Vorrunde verspricht von Anfang an Spannung pur. Um dieses Gefecht mit zwei Punkten zu beenden, muss jeder Athlet über sich hinauswachsen.

Ringerchef Thomas Stechele macht es deutlich: „Nun werden die Weichen gestellt.“ Bleiben die Ostallgäuer auch nach diesem Kampf siegreich oder gibt es gar die erste Saisonniederlage? Wenn Westendorf das Ziel Meisterschaft und Aufstieg in die Zweite Bundesliga realisieren möchte, führte kein Weg an einem Sieg bei den Niederbayern vorbei. Doch sind sie mit allen Wassern gewaschen. Ihre Neuzugänge Joni Tskhadaia (57 kg) und Ramaz Silagava (61 kg) sind noch ungeschlagen. Nicht nur hier kommt auf die Westendorfer jede Menge Arbeit zu. Geiselhöring ging bisher vier Mal als Sieger von der Matte. Selbst bei der knappen 14:15-Niederlage in Anger überzeugten sie und hätten den Kampf eigentlich gewinnen müssen. Doch die Oberbayern schüttelten mit Josef Hinterreiter und Markus Fürmann zwei Asse aus dem Ärmel. Freistil-Cheftrainer Matthias Einsle muss seine Mannschaft erst gar nicht pushen, das Team weiß um die Bedeutung dieses Duells. „Obwohl wir voll aufgestellt sein werden, machen wir uns keinen Druck.“ Daniel Joachim könnte im Limit bis 75 Kilo ein schwerer Kampf bevorstehen, wenn er auf Ilja Vorobev trifft. Noch in der vergangenen Saison schnürte Ion Gaimer seine Ringerstiefel für den TV Geiselhöring, jetzt will er mit Westendorf durchstarten. „Ion ist hochmotiviert. Ich bin überzeugt, dass er bis zur letzten Sekunde alles geben wird“, freut sich Matthias Einsle über den beherzten Kampfstil und den unbändigen Siegeswillen. Der 40-jährige gebürtige Moldawier ist noch ungeschlagen, feierte bisher drei Schultersiege und wird aller Voraussicht nach auf Geiselhörings Neuzugang Arkadiusz Gucik treffen.

Vor einer denkbar leichten Aufgabe steht der TSV Westendorf in der bayerischen Ringer-Oberliga. Die Ostallgäuer müssen am Samstagabend in der Sparkassen Arena im Bürgerhaus Alpenblick gegen das Schlusslicht SV Wacker Burghausen antreten. Die Bundesliga-Reserve liegt einsam am Tabellenende.

„Alles andere als ein Sieg wäre für mich schon eine Riesenüberraschung“, sagt Griechisch-Römisch-Cheftrainer Maximilian Goßner vor dem Duell gegen die Ostbayern. Zwei Punkte seien schon fest eingeplant, „wenn gleich wir Burghausen trotzdem nicht unterschätzen dürfen.“ Selbst für Abteilungsleiter Thomas Stechele müsste schon ganz viel passieren, dass Burghausen siegreich aus der Halle marschiert. Allerdings sprechen die vier Auftritte der Wackerianer eine deutliche Sprache: Nicht nur gegen Nürnberg (7:27), Burgebrach (10:26) und Anger (8:27) setzte es hohe Niederlagen, auch gegen Ligaprimus Geiselhöring (8:27) musste sich der Aufsteiger deutlich geschlagen geben. Personell hat Burghausen in den vergangenen Kämpfen kaum Veränderungen an seiner Aufstellung vorgenommen. Mit Eduard Tatarinov steht der einzige Bundesliga-Akteur, der erst in der Rückrunde zum Einsatz kommen wird, wohl im Halbschwergewicht Westendorfs Legionär Simone Iannottoni gegenüber. Goßner verspricht: „Wir geben als Team Vollgas.“ Das müssen sie auch, um das Ziel Meisterschaft nicht aus den Augen zu verlieren. Zeitgleich kommt es zum Kracher zwischen Anger (Tabellendritter mit 7:1-Punkten) und Spitzenreiter Geiselhöring. Selbst hier schauen alle gespannt ins Berchtesgadener Land. Es ist übrigens für eine längere Zeit der letzte Heimauftritt der Westendorfer. Erst Anfang Dezember steht der nächste Auftritt gegen Burgebrach bevor. Allerdings folgen für den TSV unmittelbar nach dem Kampf gegen Burghausen die Wochen der Wahrheit. „Wenn wir in Geiselhöring und auswärts in Anger gewinnen, dann schaut es für uns ziemlich gut aus“, ist Goßner überzeugt, dass gerade diese Begegnungen wahnsinnig eng verlaufen werden.

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