Sie sind der elfte Mann: Die frenetischen Fans des TSV Westendorf werden ihre Mannschaft im Prestigeduell gegen Hallbergmoos anpeitschen. © Stefan Günter
Es ist das Highlight am sechsten Kampftag in der Nike Ringerliga Bayern. Am Samstagabend stehen sich in der Sparkassen-Arena im Bürgerhaus Alpenblick der TSV Westendorf und SV Siegfried Hallbergmoos gegenüber. Immer wenn sich beide Kontrahenten gegenüberstehen, können sich Fans des Ringkampfsports auf einen besonderen Abend freuen.
Zuletzt standen sich beide Teams vor drei Jahren in der Oberliga gegenüber. Der deutlichen 3:19-Auswärtsniederlage folgte daheim ein knapper 12:9-Triumpf. Damals standen aufseiten der Hallbergmooser noch Vladislavs Jakubovics, Florian Lederer und Michael Prill im Aufgebot. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden diese drei Athleten in der veränderten Aufstellung des Zweitliga-Absteigers wieder in der Allgäuer Ringerhochburg auflaufen. Für Prill sei Westendorf Favorit. Er hoffe aber auf einen knappen Kampfausgang, „wobei wir wahrscheinlich mindestens eine Überraschung in einem Einzelkampf benötigen werden.“ Michael Prill selbst ist nicht nur Vereinsboss und Sportlicher Leiter, sondern auch aktiver Ringer, der es sich nicht nehmen lassen wird, wieder im Westendorfer Hexenkessel auf die Matte zu schreiten. „Wir freuen uns auf dieses brisante Duell, welches mit Sicherheit hitzig, aber hoffentlich fair und ohne Verletzungen verlaufen wird.“
Selbst Westendorfs Abteilungsleiter Klaus Prestele hat in seiner langjährigen Trainerlaufbahn viele Erinnerungen an Hallbergmoos. Zu Bundesliga-Zeiten lieferten sich beide Kontrahenten stets enge Gefechte mit unterschiedlichen Ausgängen. „Es waren stets harte Kämpfe, gepaart mit vielen Emotionen.“ Auch er fiebere diesem Topkampf entgegen, wenngleich ihm bewusst wird: „Das wird richtig schwer, weil Hallbergmoos sehr stark aufgestellt ist.“ Denn mit Ahmet Bilici steht sogar ein international erfahrener Athlet in deren Reihen, der 2022 bei der Veteranen-WM Gold für die Türkei gewann. „Ich kann keinen Favoriten im Vorfeld ausmachen. Ich glaube, dass bis zum letzten Kampf einiges geboten sein wird“, betont Prestele.
Der jetzige Cheftrainer für Griechisch-Römisch, Maximilian Goßner, hat derweil seine ganz persönlichen Erinnerungen. Viele Male rang er gegen Michael Prill. In der Saison 2015/2016 musste sich Goßner auswärts hauchdünn mit 0:1 geschlagen geben. Daheim zwang er seinen Widersacher vor voller Kulisse mit 3:2 in die Knie. Das Duell wird es zwar nicht mehr geben, doch brechend voll wird die Sparkassen-Arena trotzdem wieder werden. „Obwohl wir Tabellenführer sind, ist Hallbergmoos für mich Favorit in diesem Kampf. Aber wir ringen daheim. Da war bisher jeder Heimkampf spannend. Allerdings müssen unsere Jungs über sich hinauswachsen, damit wir siegreich hervorgehen können.“