In der kommenden Saison werden die frenetischen Fans des TSV Westendorf wieder der elfte Mann sein. © Stefan Günter
Für den TSV Westendorf rückt der Saisonstart immer näher. Am 14. September läuten die Recken aus dem Ostallgäuer Ringerdorf die neue Wettkampfzeit in der Nike Wrestling Ringerliga Bayern mit einem Heimkampf gegen den TV Geiselhöring ein. Nicht nur bei diesem Duell gegen die Niederbayern ist Spannung vorprogrammiert.
Von Mitte September bis Mitte Dezember stehen Fans und Zuschauer jedes Mal Kopf. Das Interesse ist Jahr für Jahr enorm, wenn sich in der Sparkassen-Arena im Bürgerhaus Alpenblick die besten bayerischen Mannschaften mit dem TSV duellieren. Doch nicht nur Geiselhöring, die sich punktuell verstärkt haben, werden zu den Topfavoriten auf die Meisterschaft gehören. Allen voran Vorjahresmeister Oberölsbach, Anger und Zweitliga-Absteiger Hallbergmoos kämpfen ebenfalls um den Meistertitel. Aufgrund der personellen Ausfälle von Philipp Reiner und Niklas Steiner sieht Abteilungsleiter Klaus Prestele den TSV jetzt nicht unbedingt in der Favoritenrolle. „Wir wollen das obere Mittelfeld erreichen. Nachdem de facto sich fast alle Teams auf einem ähnlichen Niveau bewegen, wird es auch für uns nicht ganz einfach werden“, zeigt sich der Ringerchef trotzdem optimistisch, dass die Jungs wieder über sich hinauswachsen werden. Besonders in der eigenen Halle schaffen die frenetischen Fans das Prunkstück, dass ihre Ringer auf der Matte noch eine Schippe drauflegen können. „In unserer Arena ist es laut und voll. Es kommt auch immer wieder vor, dass auswärtige Athleten mit unseren stimmgewaltigen Fans nicht umgehen können. Sie werden dann nervös und rufen deshalb nicht ihre Leistung ab“, so Prestele, der mächtig stolz auf das Heimpublikum ist. In die gleiche Kerbe schlägt ebenfalls Maximilian Goßner. Der Griechisch-Römisch-Cheftrainer weiß ganz genau, „dass unsere Fans bei engen Duellen auch das Zünglein an der Waage sein können. Wer unsere Heimkämpfe anschaut, wird es nicht bereuen. Das werden allesamt Topkämpfe.“ Selbst bei Auswärtskämpfen nehmen Mitglieder des Fanclubs „Allgäu-Bulls“ weite Fahrten in Kauf, um ihre Ringer anzufeuern.
Geiselhöring am 14. September, eine Woche später in Oberölsbach und dann das ewige Duell mit Anger Ende September – das Auftaktprogramm für die Westendorfer könnte nicht schwerer sein. „Das sind allesamt bockstarke Gegner. Wir sind in keiner Begegnung in der Favoritenrolle“, hat Ringerchef Klaus Prestele erst einmal das Duell gegen Geiselhöring im Fokus. Schon in der vergangenen Saison schenkten sich beide Kontrahenten nichts. Während der Hinkampf mit 15:14 gewonnen wurde, reiste Westendorf ebenfalls nach einem knappen 18:15-Triumph mit zwei Punkten nach Hause zurück. „Wenn wir mit einem Sieg in die Saison starten, gibt es den Jungs in erster Linie Selbstvertrauen“, betont Prestele. Coach Goßner kann im Vorfeld überhaupt nicht einordnen, wie sich der TSV präsentieren wird. „Natürlich ist das Auftaktprogramm sehr happig. Aber danach wissen wir, wo wir stehen. Gelingen uns beispielsweise zwei Siege, dann können wir mehr als zufrieden sein“, weiß der erfahrene Übungsleiter, dass kein Ligakampf zu einer Art Selbstläufer wird. Schließlich kommt es bei den jeweiligen zehn Einzelkämpfen auf jeden gewonnenen und auch abgegebenen Punkt an.
Personell gesehen bleibt der Kader aus dem Vorjahr bestehen. Zu den ausländischen Verstärkungen, Avgustin Spasov und Georgi Ivanov (beide Bulgarien), gesellt sich noch der Ukrainer Bogdan Kabyn dazu, der in München lebt.