Christopher Kraemer vom TSV Westendorf wird beim zweiten Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele in Istanbul Deutschland im Limit bis 60 Kilo vertreten. Beim Ausringen setzte sich der 28-Jährige im Modus Best of Three gegen seinen größten Konkurrenten, Etienne Kinsinger (Köllerbach), mit zwei Siegen durch.
Patric Nuding (links) und Michael Heiß (rechts) betreuten Christopher Kraemer in Heidelberg. © Nuding
Im Olympiastützpunkt Heidelberg wurde dieses besondere Duell angesetzt. Dabei setzte sich Kraemer in zwei gewonnenen Kämpfen, mit 5:1 und 3:0, durch. In beiden Begegnungen schenkten sich beide Kontrahenten nichts, wobei Kinsinger, der bereits 2021 das Ticket für die Olympischen Spiele in Tokio löste, diesmal Kraemer nichts entgegenzusetzen hatte. Der Saarländer trug zudem eine Platzwunde und Nasenbluten davon. „Keiner hat zurückgezogen, es war schon eine kleine Schlacht auf der Matte“, erzählt der Westendorfer glücklich über seinen Erfolg. Betreut wurde Kraemer vor Ort auch von Michael Heiß. „Ich habe schon beim Aufwärmen gefühlt, dass Chris das schaffen kann. Er ist nach seiner Verletzung wieder in Topform.“ Der hauptamtliche Landestrainer des Bayerischen Ringer-Verbandes, Patric Nuding, war beim Ausringen ebenfalls hautnah an der Matte. „Chris hat im ersten Kampf mit seiner Paradetechnik, dem Ausheber, die Weichen für den Sieg gestellt. In der zweiten Runde hat er gezeigt, dass er den Sieg will. Über den Kampfgeist hat er eine Schippe draufgelegt.“ Laut Nuding sei Kraemer auf dem besten Wege, wieder zu alter Form, wie 2023, zurückzukommen. Die positive Nachricht ereilte am selben Tag noch die Verantwortlichen des TSV Westendorf. Bei Ringerchef Klaus Prestele ist die Freude ebenfalls groß. „Dass Chris in Istanbul dabei ist, und die Chance auf ein Olympiaticket bekommt, hat er sich mehr als verdient. Nun hoffen wir alle, dass Chris den letzten Schritt geht und die Quali schafft.“
Bevor es aber Anfang Mai nach Istanbul zum Qualifikationsturnier geht, steht davor noch ein Trainingslager in Ungarn auf dem Programm. „Chris ist gut im Zeitplan. Vor Ort werden noch die letzten paar Prozent herausgekitzelt“, so Nuding über Kraemer.