Die deutschen Einzelmeisterschaften der U20-Junioren sind Geschichte: Am vergangenen Wochenende standen in Frankfurt (Oder) und Pausa-Mühltroff die Titelkämpfe im Freistil und in Griechisch-Römisch auf dem Programm. Aus bayerischer Sicht gab es am Ende zwei Goldmedaillen. viermal Silber und zweimal Bronze.
Das BRV-Freistilteam in Frankfurt (Oder) - auch mit den weiblichen Ringerinnen und ihrem Coach Aaron Sanders (kniend, links). © Öllinger
„Dass wir fünf Medaillen holen werden, hatte ich schon im Vorfeld getippt“, blickt Marcel Fornoff, hauptamtlicher Freistiltrainer des BRV, zufrieden auf die Wettkämpfe an der polnischen Grenze zurück. Mit Rostislav Leicht (Neumarkt) und Erdogan Güzey (Nürnberg) gab es zwei Athleten, die mit Gold das Turnier beendeten. Adam Leifridt (Amberg) verlor sein Finale um Platz eins. Für Fornoff waren diese Platzierungen das eigentliche Highlight der Titelkämpfe in Frankfurt (Oder). „Ja, es hat sich rentiert.“ Dabei zog sich Alex Vishniakov von den Nürnberg Grizzlys eine Knieverletzung zu, sodass er seinen Kampf um Platz drei abgab. Ebenfalls aufgeben musste der Westendorfer Luis Wurmser, der nach seinem siegreichen Auftaktkampf dem späteren deutschen Vizemeister und BRV-Teamkollegen Adam Leifridt zwar unterlag, doch das verletzungsbedingte Aus überwog, da laut Marcel Fornoff der Ostallgäuer mit Sicherheit einen Medaillenplatz erreicht hätte. Hinzu kam, dass Nachwuchsgrizzly Damir Shifadugov aufgrund einer Verletzung vorzeitig absagen musste. Die Trainingsgruppe aus Nürnberg erzielte also vier Podestplätze, ein weiterer Rang heimste der Aichacher Mikael Golling ein. „Die Ringer, die wir im Fokus haben, haben auch geliefert“, so Fornoff. Positiv überrascht haben auch Max Anthofer, aber auch Marvin Saeed, der den Bronzemedaillengewinner der U20-EM von 2023, David Kiefer (Urloffen) nach einem fulminanten 8:1-Vorsprung am Ende noch unterlag.
Platzierungen
U20-Freistil
57 kg: (11 Teilnehmer) 9. Marwin Saeed (TSV Westendorf)
61 kg: (19) 17. Daniel Flemmer (TV Traunstein)
65 kg: (17) 7. Maximilian Anthofer (1. AC Regensburg), 14. Felix Marek (ASV Hof)
70 kg: (18) 1. Rostislav Leicht (ASV Neumarkt/Opf.), 9. Laurin Huber (SC Isaria Unterföhring)
74 kg: (13) 5. Alex Vishniakov (SV Johannis Nürnberg), 8. Georg Rasumny (TV Traunstein)
79 kg: (15) 2. Adam Leifridt (RC Bergsteig Amberg), 7. Luis Wurmser (TSV Westendorf)
92 kg: (6) 1. Erdogan Güzey (SV Johannis Nürnberg)
97 kg: (4) 2. Mikael Golling (TSV Aichach), 3. Ewald Stoll (SV Johannis Nürnberg)
Allein 17 Landesorganisationen waren mit 116 Ringern dabei. Bayern belegte mit 51 erreichten Punkten Rang vier, verpasste somit um zwei magere Punkte den Podestplatz in der Länderwertung. Ganz oben stand Südbaden (65) vor Württemberg (62) und NRW (53).
Das Griechisch-Römisch-Team in Pausa mit den Trainern Patric Nuding (links) und Maximilian Goßner. © Klaus Prestele
Ohne Titel sind dagegen die Griechisch-Römisch-Spezialisten im Vogtland geblieben. Letztendlich gab es durch Alexander Kreimer (Burghausen) und Marvin Music (Untergriesbach) zwei Silbermedaillen. „Wir wussten, dass wir einige Ringer dabei haben, die in ihrem ersten Juniorenjahr sind. Deshalb haben wir im Vorfeld unsere Gesamterwartungshaltung nicht ganz nach oben geschraubt“, betont Landestrainer Maximilian Goßner (Westendorf). Allerdings schaffte dessen Schützling Max Prestele eben auf das Siegerpodest. Er erreichte die Bronzemedaille. „Ich denke, dass drei Medaillen hier in Ordnung sind“, so das Fazit des Ostallgäuers. Sicherlich wäre bei Music Gold möglich gewesen. Unterm Strich gäbe es aber noch viel zu tun, so Goßner, der zumindest keine Ausdauerdefizite mehr bei den Athleten feststellt. Auch Patric Nuding, verantwortlich im BRV für den Junioren- und Männerbereich, zieht wie sein Trainerkollege ein gemischtes Fazit. Weil verletzungsbedingt Johann Engelhardt (Burgebrach) und Magomed-Baschir Kartojev (Burghausen) ausfielen, standen zwei Medaillenanwärter nicht zur Verfügung. „Sicherlich kann es immer besser laufen. Marvin Music hat ein starkes Turnier gerungen“, hebt Nuding hervor und verweist im gleichen Atemzug auf den Westendorfer Max Prestele. Für den Landestrainer sei die Bronzemedaille keine Überraschung. „Er hat starke Trainingspartner, arbeitet sehr fleißig und hat sich die Medaille mehr als verdient“, so das Fazit Nudings.
U20 Griechisch-Römisch
63 kg: (13) 8. Fabian Meier (SC Oberölsbach)
67 kg: (9) 3. Maximilian Prestele (TSV Westendorf), 9. Anton Marthen (SC Isaria Unterföhring)
72 kg: (25) 15. Ole Hansen (Nürnberg Grizzlys), 20. Jonas Zimmermann (1. AC Regensburg)
77 kg: (15) 12. Lukas Kinberger (TSV Westendorf)
82 kg: (10) 2. Marvin Music (SV Untergriesbach), 5. Tobias Müller (ESV München-Ost), 7. Benedikt Rothe (SV Wacker Burghausen)
130 kg: (5) 2. Alexander Kreimer (SV Wacker Burghausen)
Mit 34 erzielten Punkten landete Bayern in der Länderwertung auf Rang fünf. Überlegen gewann Südbaden (79) Rang eins, vor Sachsen (67) und Württemberg (58). Insgesamt nahmen 111 Teilnehmer aus 17 Landesorganisationen teil.