Für den Westendorfer Christopher Kraemer und SV Wacker Burghausen leuchtet mit dem Gewinn der deutschen Mannschaftsmeisterschaft der mittlerweile fünfte Stern. Die Ostbayern gewannen auch den Rückkampf gegen den SC Siegfried Kleinostheim mit 14:9. Schon der Hinkampf wurde knapp mit 12:9 in eigener Halle gewonnen.
Jubelnde Westendorfer feiern ihre Helden: Christopher Kraemer und Niklas Stechele. © Jens Heinz
Am Ende strahlten trotzdem beide Athleten aus dem Ostallgäuer Ringerdorf. Noch nie haben es in der 55-jährigen Geschichte des Vereins zwei Sportler gleichzeitig geschafft, im Finale um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft zu sein. „Wir hatten eine tolle Stimmung in der Halle und viele Zuschauer“, freut sich Niklas Stechele trotzdem über die Vizemeisterschaft mit den Warriors. Auch wenn der 23-jährige Freistilspezialist das Duell gegen den amtierenden WM-Bronzemedaillengewinner von 2023, Arsen Harutyunyan, deutlich mit 0:14 verlor, gab der U23-Europameister nur drei Mannschaftspunkte ab. Das feierten die Kleinostheimer Zuschauer trotzdem mit Beifall. „Wir wussten, dass es nicht ganz einfach werden wird. Dennoch haben wir uns mit Platz zwei belohnt“, so Stechele in seiner Bilanz.
Aufgrund Knieprobleme stellte Burghausens Coach Eugen Ponomartschuk Christopher Kraemer nicht auf. Er fehlte daher im Rückkampf. Für ihn stand sein Nationalmannschaftskollege Witalis Lazovski (66 kg) im Aufgebot und zerlegte buchstäblich den für Kleinostheim startenden Nürnberger Deniz Menekse. „Er hat mich mehr als gut vertreten“, betont Kraemer, der von Beginn an zuversichtlich war, dass Burghausen die Hürde zum Titel meistern wird. Obwohl die Ostbayern die ersten drei Einzelkämpfe abgaben, ließen sie nicht locker und konnten am Ende sechs Einzelbegegnungen an diesem Abend für sich entscheiden.
Unter den 3.000 Zuschauern im weiten Rund der Untermainhalle waren auch zahlreiche Westendorfer vertreten, darunter auch Thomas und Jürgen Stechele. „Kleinostheim hat sich mächtig ins Zeug gelegt. Es war ein richtig tolles Highlight. Dass wir mit Chris Kaemer einen deutschen Mannschaftsmeister und mit Niklas einen Vizemeister beim TSV Westendorf haben, ist einfach nur phänomenal“, war der Nachwuchscheftrainer selbst bei der Heimfahrt noch immer ganz geflasht. Thomas Stechele wiederum ist richtig stolz. Nicht nur auf seinen Sohn Niklas, der gegen den Weltklasseathleten Harutyunyan eine starke Leistung bot, sondern auch auf Christopher Kraemer. „Wir hatten zwei Westendorfer in einem Finale, das ist doch unglaublich.“ Das rein bayerische Duell hat für Florian Geiger, Präsident des Bayerischen Ringer-Verbandes, nur einen großen Sieger: „Gewinner ist auf jeden Fall das Ringen in ganz Bayern. Wir hätten es uns nicht besser vorstellen können.“