Showdown im Kampf um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft der Ringer zwischen dem SC Siegfried Kleinostheim und SV Wacker Burghausen. Das Besondere bei diesem Duell: Die beiden Westendorfer Eigengewächse, U23-Europameister Niklas Stechele und Christopher Kraemer, können jeweils mit ihrem Verein den Titel holen. Burghausen als vierfacher deutscher Mannschaftsmeister hat im Finalhinkampf vorgelegt. Die Ostbayern gewannen am vergangenen Samstag knapp mit 12:9.
Für Westendorfs Abteilungsleiter Bernhard Füller ist es schon zu Beginn des neuen Jahres ein absolutes Highlight. Er wünsche beiden Ringern viel Erfolg, wenn gleich er dann doch mehr Sympathien für den Underdog aus dem unterfränkischen Kleinostheim habe. Dort ringt bereits im vierten Jahr Niklas Stechele. In Burghausen feierte er im leichtesten Limit bis 57 Kilo gegen Givi Davidovi einen 3:0-Einzelsieg. Die Aussichten für einen weiteren Einsatz im Rückkampf stehen nicht schlecht. Wenn, dann würde der 23-jährige Freistilspezialist bis 61 Kilo auf die Matte gehen. „Verstecken brauchen wir uns auf jeden Fall nicht. Wir haben eine klasse Mannschaft. Ich bin überzeugt, dass wir im Stande sind, den zweiten Finalkampf zu unseren Gunsten drehen zu können“, so Stechele.
Auf der anderen Seite steht mit Christopher Kraemer ebenfalls ein weiteres Aushängeschild aus dem Ostallgäuer Ringerdorf. Der 28-jährige Griechisch-Römisch-Spezialist kämpft bereits in seiner zweiten Saison für den vierfachen deutschen Mannschaftsmeister. Im Hinkampf wurde Kraemer nicht aufgestellt. Bei einem möglichen Einsatz würde der Ostallgäuer dann im Limit bis 66 Kilo auf die Matte gehen. Kraemer selbst verspürt schon eine gewisse Vorfreude und Anspannung. „Es ist der letzte ausschlaggebende Kampf in dieser Saison. Schließlich geht es um den Titel. Da werden wir alle unsere maximale Leistung abrufen.“
Sympathien für Kleinostheim
Auch im Lager des TSV Westendorf verfolgt man gespannt dieses Duell. Philipp Reiner, Ringer der Ersten Mannschaft, sieht mit dem Stilartwechsel im Rückkampf dann doch eher Vorteile für Burghausen. „Ich glaube schon, dass der Kampf deutlich für Wacker ausgehen wird.“ Kleinostheim habe mehr Teamspirit als Finalgegner Burghausen. „Wenn Niki ringen sollte, dann drücke ich ihm natürlich fest die Daumen.“ In die gleiche Kerbe schlägt auch sein TSV-Mannschaftskollege Daniel Joachim. „Mein Herz schlägt mehr für die Warriors, weil dort die Leute einfach cool sind, auch abseits der Matte.“ Sicherlich hätten die Ostbayern die besseren Karten, „trotzdem hat Kleinostheim immer noch die Chance auf den Gesamtsieg“, zeigt sich der Freistilspezialist optimistisch. Vor einer Woche war Joachim mit zahlreichen Westendorfern in der mit über 1.200 Zuschauern vollbesetzten Burghausener Sportparkhalle. Selbst den Rückkampf wird er sich nicht entgehen lassen. „Ich glaube, wir werden einen coolen Kampf erleben.“
Die Stecheles fiebert vor Ort mit
Auch die Stecheles werden ihren Niklas anfeuern. Sie werden sich unter den rund 2.500 Besuchern finden, die den entscheidenden Rückkampf live vor Ort anschauen werden. „Es ist angerichtet für ein megageiles Finale. Ich verspreche mir ein richtig tolles Duell“, so Jürgen Stechele. Der Nachwuchscheftrainer schwärm natürlich für einen Ringer ganz persönlich: Nämlich seinen Neffen Niklas. „Klar, ich bin für Kleinostheim. Aber ich freue mich auch über Chris Kraemer, sollte er mit Burghausen den Titel gewinnen.“ Nichtsdestotrotz gehen ihm schon die Superlativen aus, weil Westendorf zwei Ringer im Finale hat. „Für den Verein ist es ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte. Es ist doch völlig ungewiss, ob es diese Konstellation überhaupt noch einmal geben wird“, freut sich Stechele auf das Ringerspektakel.
Finalrückkampf live und kostenlos anschauen
Ringerfans können von zuhause aus mitfiebern: Der Bayerische Rundfunk überträgt im Web das Grande Finale. Der Livestream beginnt um 16.45 Uhr auf BR24.de. Mehr dazu. Hier klicken
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- Geschrieben von Stefan Günter