Nico Himmler vom SC Oberölsbach hat erfolgreich die Landeslizenz geschafft. Seine praktische Prüfung legte er bereits bei der bayerischen Einzelmeisterschaft in Regensburg ab.

Es ist nicht selten der Fall, dass aktive Ringer Kampfrichter werden. Doch vor diesem Schritt erlernte Himmler erst einmal das Ringer-ABC beim SC Oberölsbach. Das war im Jahr 2010 der Fall. Der ehemalige Vorstand des Hauptvereins habe ihm damals Ringerschuhe geschenkt. „Er hat die Jugendlichen und Kinder dazu animiert zum Ringen zu gehen“, erzählt Nico Himmler. Selbst der damaliger Trainer der Männermannschaft, Thomas Rösner, förderte ihn, gab ihm sogar Einzeltraining, damit er für das Schülertraining, das damals, wie auch heute noch, von Christian Gregor geleitet wird, vorbereitet war. Denn Himmler hat eine beinbetonte spastische Zerebralparese. „Ich kann meine Beine nicht wie sonst üblich steuern“, erzählt er im Interview. Von Geburt an muss er mit einer Gehbeeinträchtigung leben. 2017 erfolgte ein OP.


Nico Himmler mit Bezirkskampfrichterreferent Patrik Tomanek (2.v.r.) sowie BRV-Präsident Florian Geiger (links) und Vizepräsident Sport Reinhard Hogger. © Jens Heinz

Zwei Jahre später wurde sein Interesse als Kampfrichter geweckt. Bedingt durch die OP konnte er nicht ringen. Durch seinen ehemaligen Jugendleiter Bernd Leinweber wurde Himmler auf das Kampfrichterwesen aufmerksam gemacht, wodurch er dann mit Patrik Tomanek in Kontakt kam. Der Bezirkskampfrichterreferent für Mittelfranken konnte ihn für die Pfeiferei begeistern. Im selben Jahr erlangte er die Bezirkslizenz. „Ich habe irgendwie Blut geleckt“, so Himmler, der mit der Leitung von Schülerkämpfen begann. Mit dem Erreichen der Landeslizenz ist er nun sogar berechtigt Oberligaduelle zu leiten. Allerdings wird er wohl in der Saison 2023 erst einmal für die Landesliga und Bayernliga eingeplant. Mit Peter Fröhlich hat er einen Unterstützer aus seinem Verein. In der Anfangszeit und auch jetzt könne er auf dessen Expertise setzen.

Für Patrik Tomanek ist Nico Himmler derweil ein echter Gewinn. „Egal, wann ich ihn brauche, Nico ist immer da und hilft. Er ist ein zuverlässiger und freundlicher Kampfrichterkollege“, so der Bezirkskampfrichterreferent für Mittelfranken, der auch die eine oder andere Anekdote seines Schützlings parat hat. „Als er angefangen hat, musste ihn sein Vater zu den Kämpfen fahren, da Nico noch keinen Führerschein besaß. Man hat seinem Vater richtig angesehen, dass er wahrlich stolz auf seinen Sohn ist.“ Auch über dessen ersten Mannschaftskampf in der Gruppenoberliga, der in Zirndorf war, kann Tomanek nur Positives berichten: „Es war ein hitziger Kampf mit einigen Reibereien auf beiden Seiten. Nico blieb Herr der Lage und behielt den Kampf unter Kontrolle.“ Trotz aller Nervosität zeigte er eine tolle Vorstellung auf der Matte.

Schwer beeindruckt zeigt sich Patrik Tomanek, wie Nico Himmler mit seiner körperlichen Beeinträchtigung umgeht. „Er braucht sich da überhaupt keinen Kopf machen. Wie er das meistert, ist einfach klasse. Und: Nico hat das Gespür für das Ringen. Wenn er dabei bleibt, kann er es weit schaffen“, ist der Bezirkskampfrichterchef überzeugt. Nico Himmler will jetzt erst einmal in Bayern jede Menge Erfahrungen sammeln. Und wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, dann wird er auch die nächste große Hürde, das Erreichen der Bundeslizenz, mit Bravour meistern. Primär hat sich Himmler erst einmal dem Kampfrichterwesen verschrieben. „Offen ist noch, ob ich ringen werde. Wenn ich aber gebraucht werde, bin ich da.“

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