Am Ende gibt es die Erkenntnis, dass es einfach nicht zu einem weiteren Sieg gereicht hat. Eine Woche nach dem Derbysieg der Nürnberg Grizzlys in der Ersten Bundesliga gegen den AC Lichtenfels musste sich das Team von Cheftrainer Matthias Baumeister der AV Germania Markneukirchen knapp mit 14:16 geschlagen geben. Damit dürfte der Abstieg aus dem Oberhaus nicht mehr zu vermeiden sein.
Es war angerichtet für einen tollen Schlagabtausch. Die Vogtländer traten mit nur neun Mann an, ließen das leichteste Limit bis 57 Kilo unbesetzt. Wieder einmal stand der Kasache Amangali Bekbolatov ohne Gegner da, die ersten vier Zähler waren eingetütet. Einen Spitzenkampf erlebten die Zuschauer in der AVIA-Arena, als sich im Schwergewicht Robert Baran und Magomedgadzhi Nurasulov gegenüberstanden. Der Grizzly siegte am Ende mit 4:0-Wertungspunkten. Chancenlos war dagegen Julian Edel, der im Limit bis 61 Kilo im Freistil antrat. Der Hofer Roman Walter punktete nach zwei Minuten den Nürnberger vorzeitig aus. In Bestform präsentierte sich wieder einmal Tamas Levai. Im Halbschwergewicht eingesetzt, holte er bei seinem technischen Überlegenheitssieg über Luca Dariozzi vier Mannschaftspunkte für die Hausherren. Maximilian Gerlach (66 kg, Griechisch-Römisch) gab vier Punkte gegen Dustin Scherf ab. Zur Pause führte Nürnberg mit 10:8.
Mit dem Beginn der zweiten Halbzeit kippten die Markneukircher allerdings den Kampf. Andreas Walter, der im Limit bis 86 Kilo im Freistil auf die Matte ging, verlor seine Begegnung gegen den Polen Patryk Dublinowski mit 0:4-Wertungspunkten. Tim Stadelmann (71 kg, Freistil) wehrte sich in seinem Duell gegen den Türken Münir Aktas nach Kräften. Der Bronzemedaillengewinner der Europameisterschaft von 2022 holte einen knappen 2:1-Sieg. Zum ersten Mal waren somit die Gäste in Führung gegangen. Doch der Nürnberger Zoltan Levai (80 kg, Griechisch-Römisch) feierte noch über Seyran Simonyan einen vorzeitigen 15:0-Erfolg, was unterm Strich der letzte Einzelsieg für die Grizzlys bedeutete. Die zwischenzeitliche 14:11-Führung des Tabellenletzten blieb vor den beiden Kämpfen im Weltergewicht nur eine kurze Momentaufnahme. Michael Janot (Griechisch-Römisch) verlor gegen Maximilian Simon knapp mit 1:2, während Adam Leifridt (Freistil) der Überlegenheit des Russen Rasul Shapiev Tribut zollen musste. „Es ist eine bittere Niederlage, wenn gleich wieder einen tollen und spannenden Kampfabend erlebt haben“, stechen für Cheftrainer Matthias Baumeister die Einzelkämpfe von Tim Stadelmann und Michael Janot besonders hervor. Nicht nur, dass beide unglücklich verloren, war es doch ein schmeichelhafter Sieg des Türken Aktas. Die Enttäuschung ist sehr groß und auch die Gewissheit, dass der Abstieg wohl nicht mehr aufzuhalten ist. „Uns ist die Situation bewusst, dass wir nun die Planungen für die Zweite Bundesliga vorantreiben werden“, so der Cheftrainer. In den abschließenden Duellen gegen Kleinostheim (A), Greiz (H) und Schorndorf (A) geht es darum, dass sich vorwiegend die eigenen Athleten weiterentwickeln sollen.
© Thomas Hahn