Der TSV Westendorf hat sich in der bayerischen Ringer-Oberliga zurückgemeldet: Mit einem eindrucksvollen Auftritt holten sich die Ostallgäuer bei der Bundesligareserve der Nürnberg Grizzlys einen hauchdünnen 15:14-Auswärtserfolg. Damit wurde das Team nach drei sieglosen Kämpfen mit zwei Punkten belohnt.
Westendorf feiert einen knappen 15:14-Erfolg in Nürnberg. © Christine Joachim
„Es war eine tolle und spannende Begegnung bis zum Schluss“, so Grizzly-Coach Alp Şenyiğit. Die Gastgeber hätten sich das Unentschieden sicherlich gewünscht, doch der Routinier und bundesligaerfahrene Marco Dürmeier schaffte es nicht, im abschließenden Duell bis 75 Kilo den Westendorfer Kilian Krupna auszupunkten. Am Ende gewann der Nürnberger zwar verdient mit 20:9-Wertungspunkten, doch es reichte nur zu drei, statt der erhofften vier Mannschaftspunkte. Von daher war der Jubel in der Westendorfer Ecke ziemlich groß. Die Fäuste wurden geballt, die Anspannung fiel. „Das war schon ein wilder Kampf“, schnaufte auch Cheftrainer Maximilian Goßner erst einmal durch. „Schon an der Waage war mir klar, dass sie versuchen werden, uns zu besiegen. Sie haben alles herausgeholt, was sie konnten.“ Mit Hamed Kirani, Enes Akbulut, Anthony Sanders und Marco Dürmeier stand jede Menge Qualität und Erfahrung auf der Matte. Zur Pause lagen die Westendorfer mit 6:10 zurück. Nur Simone Iannottoni (98 kg, Freistil), der gegen Ewald Stoll mit 4:0-Wertungspunkten gewann, und Maximilian Prestele (66 kg, Griechisch-Römisch) gewannen im ersten Durchgang ihre Kämpfe.
Coach Goßner peitschte seine Jungs trotzdem nach vorne und witterte noch die Chance auf einen Sieg, wohlwissend, dass es sehr knapp werden könnte. Er sollte Recht behalten. Denn mit den Siegen von Simon Einsle (86 kg, Freistil), Philipp Reiner (80 kg, Griechisch-Römisch) und dem Schultersieg von Ion Gaimer, der im Limit bis 75 Kilo auf die Matte ging, ebneten sich die Ostallgäuer den Weg zum Auswärtssieg. „Wir haben nach Wiederanpfiff eine gute Moral gezeigt und die beiden Schulterniederlagen durch Felix Kiyek und Niklas Steiner weggesteckt“, betont Goßner. Dass Westendorf kämpferisch in die Erfolgsspur zurückfand, zeigt dann doch die Qualitäten im Team des Tabellendritten. „Jeder hat für jeden gekämpft. Dieser Sieg ist enorm wichtig“, so der Cheftrainer in seiner Analyse. Egal wie dieser Kampf auch ausgegangen wäre, um den Titel kann der TSV eh nicht mehr eingreifen. Ligaprimus Anger gewann souverän in Burghausen (23:3). Selbst der Zweite, Geiselhöring, entführte aus Burgebrach zwei Punkte (20:6). Westendorfs Fans kommen am kommenden Samstag endlich in den Genuss eines Heimkampfes. Um 19.30 Uhr gibt der Tabellenvorletzte TSV Burgebrach seine Visitenkarte ab. Der Hinkampf ging 16:9 an die Ostallgäuer.