Der Bayerische Ringer-Verband hat bei den Deutschen Meisterschaften der Kadetten im Freistil die Länderwertung als Zweiter mit 68 Punkten abgeschlossen. Besser war nur Hessen (77). Am Finaltag in Hösbach konnte der BRV zwei Goldmedaillen durch Mikael Golling (TSV Aichach) und Dominik Thiel (SC Isaria Unterföhring) gewinnen.
Das BRV-Freistil-Team in Hösbach mit den Landestrainern Marcel Fornoff (ha, rechts), Alp Senyigit (2.v.r.) und Alexander Michael (rechts). © Marcel Fornoff/BRV
Der Aichacher gewann im Schwergewicht (110 kg) auch seinen dritten Kampf. Er schulterte den Potsdamer Elias Kerberg vorzeitig und belohnt sich nun mit dem Titel. Im leichtesten Limit (42 kg) dominierte der Unterföhringer Dominik Thiel die Konkurrenz. Seinen letzten Kampf im Nordischen System brachte er technisch überlegen zu Ende. Giovanni Silvestri aus Benningen hatte keine Chance. Dass der Westendorfer Niklas Steiner das Finale um Gold am Ende deutlich mit 0:8 gegen John Keterling (Graben-Neudorf) verlor, war so nicht vorhersehbar. „Ihm hat in diesem Kampf der Biss gefehlt“, bringt es Marcel Fornoff auf den Punkt. Mit Silber belohnte sich auch Adam Leifridt (RC Bergsteig Amberg). Er verlor in der Gewichtsklasse bis 80 Kilo gegen Jeremy Weinhold (Weingarten) mit 1:6-Wertungspunkten. „In diesem Kampf habe ich zwei Situationen etwas anders gesehen, als sie letztendlich gewertet wurden.“ Mit den vier Medaillen, die die Freistiler gewannen, lag Marcel Fornoff goldrichtig. Am Ende hätten gar zwei Bronzemedaillen dazukommen können. Doch Damir Shifadugov (Nürnberg Grizzlys) und Laurin Huber (SC Isaria Unterföhring) verloren ihre Kämpfe im kleinen Finale. „Wir haben zwar technisch gute Ringer, die auch alle ihr Bestes geben, doch viele sind körperlich zu schwach, um mitzuhalten. Hier hinken wir hinterher“, stellt der Freistilcoach fest.
Wer in der Länderwertung bei den Griechisch-Römisch-Spezialisten nach Bayern sucht, muss nach den Titelkämpfen in Werdau im Ranking weiter nach unten blicken. Bayern kam am Ende auf dem zehnten Platz. „So etwas habe ich noch nicht erlebt“, ist auch bei Matthias Fornoff, hauptamtlicher Landestrainer, die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Keine Medaille für den BRV. Am Finaltag gewann der Traunsteiner Valentino Prelic den Kampf um Platz fünf gegen John-Paul Spatschke (KSV Pausa) und erzielte dabei das beste Einzelergebnis für den BRV. „Wir müssen nun in Ruhe diese Meisterschaft aufarbeiten und analysieren. Viele schieben es auf die Corona. Die Defizite, die wir haben, sind bei vielen Landesverbänden nicht erkennbar“, resümiert Matthias Fornoff, der trotzdem aber die mannschaftliche Geschlossenheit innerhalb des Teams hervorhebt.
Vizepräsident Sport Reinhard Hogger will sich in Ruhe mit den beiden hauptamtlichen Landestrainern zum Abschneiden in Hösbach und Werdau unterhalten. „Sicherlich ist das Gesamtergebnis im griechisch-römischen Stil sehr ernüchternd. Da haben wir massive Hausaufgaben zu erledigen.“ Derweil freut er sich über die vier Medaillen im Freistilbereich: „Herzlichen Glückwunsch an Dominik Thiel und Mikael Golling zum Titel!“