„Unsere Athleten haben sich gut verkauft und sicherlich auch für weitere internationale Einsätze bei den Bundestrainern empfohlen. Für die Drei heißt es jetzt konsequent weiter zu trainieren und sich auf die nächsten Höhepunkte vorzubereiten“, so das Fazit von Florian Geiger, BRV-Vizepräsident Sport. Die bayerischen Nachwuchsringer sind bei den Kadetten-Europameisterschaften im italienischen Faenza ohne Medaille geblieben. Während der Nürnberger Yusuf Şenyiğit (rechts im Bild) vorzeitig aus dem Turniergeschehen ausschied, kamen sein Vereinskollege Adrian Barnowski (links im Bild) und Adelheid Przybylak (1. AC Regensburg) sogar in die Hoffnungsrunde, hatten aber dann jeweils das Nachsehen.
Für Şenyiğit waren es die ersten großen kontinentalen Wettkämpfe. Obwohl er im Achtelfinale mit einem knappen 2:1-Punktesieg gegen den Ukrainer Andrii Kharkovskyi ins Turnier startete, war eine Runde später im Limit bis 92 Kilo Endstadion. gegen den Georgier Saba Gamtenadze bereits Endstation. „Diesen Kampf muss er nicht verlieren, weil sein Gegner nicht so stark war“, bilanziert Marcel Fornoff, hauptamtlicher Freistil-Landestrainer des Bayerischen Ringer-Verbandes (Bildmitte). Weil sich laut Fornoff Şenyiğit nicht an die taktischen Vorgaben hielt, musste er vorzeitig die Segel streichen. „Um international mitringen zu können, musst du solche Kämpfe gewinnen. Da war für Yusuf mehr drin“, hätte der Übungsleiter seinem Schützling sogar mit diesem Losglück das Halbfinale zugetraut. „Am Ende ist es schon ärgerlich.“
Auch bei Grizzly-Teamkollege Adrian Barnowski war mehr möglich. Zu dieser Erkenntnis kommt Marcel Fornoff in seiner Bilanz. Obwohl er in seinem Auftaktkampf gegen Finnen Miko Markus Elkala knapp mit 5:4-Wertungspunkten siegreich hervorging, war es kein optimaler Auftritt des Nürnbergers, der diesen etwas holprigen Start durch eine fantastische Leistung im Achtelfinale gegen Ivan Postolaki kompensierte. Mit 10:0 fegte Barnowski den Moldawier von der Matte. Allerdings musste er sich gegen den späteren Europameister, Sabir Jafarov, aus Azerbaidschan im Viertelfinale deutlich geschlagen geben. „Das war für ihn noch eine Nummer zu groß“, bringt es Fornoff auf den Punkt. Da Jafarov aber das Finale erreichte, konnte der Nürnberger über die Hoffnungsrunde wieder ins Turniergeschehen eingreifen. Im Duell gegen den Belgier Ayub Muratovitsch Musaev war bis zur Pause alles in Ordnung. Nach zwei Minuten führte er mit 2:1. Doch Sekunden nach Wiederanpfiff wurde er in die Bodenlage gepackt, verschlief somit total die zweite Hälfte und gab vier unnötige Punkte dadurch ab. Am Ende verlor Barnowski mit 3:7.
Glücklich setzte sich die Regensburgerin Adelheid Przybylak bei ihren ersten kontinentalen Titelkämpfen im Achtelfinale gegen die Tschechin Anna Michalcova durch (2:2). Keine Chance hatte sie im Viertelfinale gegen Amina Tandelova. Die Russin machte vorzeitig kurzen Prozess und schulterte die Oberpfälzerin. Weil Tandalova aber das Finale erreichte, war Przybylak wieder mit dabei. Doch auch gegen die Ungarin Roza Szenttamasi hingen die Trauben bei der deutlichen 0:11-Niederlage sehr hoch.
Das nächste sportliche Highlight für Adrian Barnowski ist das European Youth Olympic Festival vom 21. bis 23. Juli in Baku (Azerbaidschan).
Foto: BRV/Fornoff