Der Deutsche Ringer-Bund (DRB) hat jüngst alle 23 Bundesliga-Vereine zu einer Tagung nach Würzburg eingeladen. Hintergrund des Treffens waren die Ausrichtung der Bundesliga und Strukturfragen. Alle Vereine verständigten sich darauf, dass sowohl die Gewichtsklassen als auch das Punktesystem (28 Punkte pro Mannschaft bei einem BL-Kampf) beibehalten werden. Auch die Nachholkämpfe werden nicht gestrichen, sondern sollen durch eine angepasste Saisonplanung und eine langfristige Planung der Bundestrainer möglichst vermieden werden. Wann die 2. Bundesliga zurückkommt, steht allerdings noch nicht fest. Im ersten Quartal 2019 kommen wieder sämtliche Bundesliga-Teams, die DRB-Spitze und die Landesorganisationen zu einem weiteren Treffen zusammen. An der Sitzung des DRB haben am vergangenen Wochenende auch die Verantwortlichen der Johannis Grizzlys, des SV Siegfried Hallbergmoos, SV Wacker Burghausen und TSV Westendorf teilgenommen.
Obere Reihe, v.l.n.r.: Michael Prill (Geschäftsführender Vorsitzender, SV Siegfried Hallbergmoos), Anton Losowik (Sportliche Leitung, Wacker Burghausen), Dino Noth (Präsident, Johannis Grizzlys), Florian Mayerhofer (Lizenzwesen BRV/DRB, Wacker Burghausen), Jürgen Löblein (Abteilungsleiter, Wacker Burghausen).
Vordere Reihe, v.l.n.r.: Mario Besold (Manager und sportliche Leitung, Johannis Grizzlys), Thomas Stechele (Abteilungsleiter, TSV Westendorf), Robert Zech (Mitglied des Vorstands, TSV Westendorf). Foto: Geiger/BRV
Johannis Grizzlys: Mario Besold, Manager und Sportlicher Leiter
„Was mich besonders freut, wir haben gemeinsame Lösungen gefunden. Besonders sticht hervor, dass die Vereine wissen, wie wertvoll eine 2. Bundesliga ist. Die Aufsteiger Hausen-Zell, Kleinostheim und Greiz haben es bisher eindrucksvoll gezeigt, dass man mit viel Arbeit und Engagement auch in der Bundesliga etwas reißen kann. Aus unserer Sicht ist es eine positive Sache, dass es in zwei Jahren eine 2. Bundesliga geben soll. Es ist das richtige Zeichen. Denn auch für uns wäre eine eingleisige Erste Bundesliga finanziell nicht zu stemmen. Das Bestreben hier aufzusteigen wäre dann für die Vereine sehr niedrig. Jetzt, in den drei bestehenden Staffeln, kann jeder bestehen und auch jeden schlagen. Damit kann ich gut leben. So bleibt es für uns alle auch interessant. Wo keiner vorbei kommt: Wenn ich aufsteige, dann muss ich auch investieren.“
Johannis Grizzlys: Dino Noth, Grizzly-Präsident
„Es war eine harmonische und richtungsweisende Sitzung. Es ist gut, dass wir Vereine nun für die nächsten zwei Jahre eine Planungssicherheit haben. Dass wir die 2. Bundesliga brauchen, steht außer Frage. Hier waren sich alle Anwesenden einig. Was das Punktesystem angeht, wollten wir von den Johannis Grizzlys zwar mit den Punkten runter, doch sehen sich viele Vereine dann etwas benachteiligt, weil sie zu wenige einheimische Ringer in ihren Reihen haben. Uns ist wichtig, dass der DRB verstanden hat: Es geht nur gemeinsam und im Schulterschluss mit allen Bundesligavereinen.“
SV Siegfried Hallbergmoos: Michael Prill, Geschäftsführender Vorstand
„Die Sitzung war sehr konstruktiv. Keiner der Vereine, außer den besagten vier Teams, kann sich eine eingleisige Bundesliga vorstellen. Folgerichtig ist dieses Thema vom Tisch. Alle waren sich aber einig: Eine 2. Bundesliga muss kommen. Eine Überlegung ist, eine Südstaffel mit Vereinen aus Bayern, Hessen und Württemberg zu bilden. Da wir uns im ersten Quartal 2019 treffen werden, soll hier eine langfristige Planung erfolgen. Ich bin mir sicher, dass es nicht nur bei einem Gespräch bleiben wird, wir werden sicherlich mehrere Sitzungen haben.“
TSV Westendorf: Thomas Stechele, Abteilungsleiter
„Wir hatten eine sehr konstruktive Sitzung mit guten Wortbeiträgen. Die Planungssicherheit kommt.“
TSV Westendorf: Robert Zech, Mitglied des Vorstands
„Wir haben gute Einblicke bekommen, wie der DRB weiterdenkt. Wir zweifeln in keinster Weise das Liga-System an, auch das Punktesystem greift ganz gut. Die Vereine ziehen gemeinsam an einem Strang. Wir befürworten natürlich die Wiedereinführung der Zweiten Bundesliga.“