In ihrer wohlverdienten Pause befinden sich derzeit die Ringer des TSV Westendorf. Über die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel kommen die Athleten sowie die Trainer endlich nach monatelangen Strapazen wieder zur Ruhe. Erst zu Beginn 2017 greifen Kraemer & Co. wieder an. Dann stehen die Vorbereitungen zu den zahlreichen Einzelmeisterschaften auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene auf dem Programm. Im Interview zog Cheftrainer Klaus Prestele eine durchweg positive Saisonbilanz.
Coach Klaus Prestele während eines Bundesliga-Kampfes mit seinem Schützling Tizian Reggel. Foto: Stefan Günter
Was bedeuten die 19:17-Punkte aus 18 Kämpfen für deine persönliche Bilanz?
Prestele: Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit den 19 Punkten. Wir stehen ein Stück besser da als noch vergangenes Jahr. Ich bin schon mit der Zielsetzung in die Saison gegangen, dass wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben wollen. Doch wenn ich mir alle Begegnungen betrachte, dann wäre sicherlich auch mehr drin gewesen.
Gab es für dich Momente, wo das Team weit über sich hinauswuchs?
Prestele: Es gab während der Saison mehrere Momente. Aber im Heimkampf gegen Urloffen habe ich Sensationelles erlebt: Der Kampf war unheimlich knapp. Es war wohl das engste Duell in meiner Laufbahn. Wir haben nach einem Rückstand das Ruder herumgerissen und am Ende 11:10 gewonnen. Dieser Kampf verlief auch sehr emotional.
Wie klappt die Zusammenarbeit mit Trainerkollege Rudi Gebhard?
Prestele: Das funktioniert sehr gut. Ich bin froh mit einem hochkarätigen und erfahrenen Mann und Landestrainer zusammenzuarbeiten. Von ihm kann ich zudem noch einiges lernen.
Inwiefern hat sich das Team zur Vorsaison weiter entwickelt? Wo macht sich das bemerkbar?
Prestele: Besonders im taktischen Bereich sind die Jungs weiter vorangekommen. Die Mannschaft ist noch jung, strahlt aber eine große Erfahrung aus. Besonders auf konditioneller Ebene und die mentale Stärke sind jeweils die großen Pluspunkte. Das Team ist reifer geworden und stärker als noch im Vorjahr.
Mit Mehmed Feraim ragte eine wichtige Stütze als ausländischer Ringer erneut hervor. Was zeichnet ihn aus?
Prestele: Er hat eine überragende Saison gerungen und alle Kämpfe gewonnen. Wenn ich richtig bin, hat er bis auf zwei Kämpfe alle jeweils überlegen und mit vier Mannschaftspunkten für sich entschieden. Er ist auch stärker geworden als noch in der Vorsaison. Mehmed ist ein international gereifter Ringer, der auch auf einem hohen Niveau ringt. Er ist einerseits technisch hoch versiert und physisch sehr stark, anderseits ist er ein hervorragender Teamplayer. Er passt super in unser Team.
Westendorf gehört neben Burghausen und Hallbergmoos zu den bayerischen Teams, die für die neustrukturierte DRB-Ligenreform gestimmt haben. Ist der TSV bereit, um im Konzert der Großen mitzuwirken?
Prestele: Mir fällt es noch immer schwer zu beurteilen, wie die Liga konkret ausschauen wird, wie stark und welche Vereine letztendlich dabei sind. Das Niveau wird sich im Gegensatz zur 2. Bundesliga-Süd wohl steigern.