Eigentlich wollte Anna Schell die Europameisterschaft als Zwischenetappe nehmen, doch daraus wurde nichts für die Athletin des SC Isaria Unterföhring. Rechtzeitig ließ sie auf den sozialen Kanälen ihre Fans und Freunde wissen, dass ein Rückschlag ihre EM-Teilnahme in Warschau verhindert.
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Sie habe sich mit dem Corona-Virus während der Vorbereitung auf die kontinentalen Titelkämpfe infiziert. Daher sei es für sie nicht möglich, an diesem Turnier teilzunehmen. Viele wünschten Schell eine gute und schnelle Genesung. Ein User schrieb sogar: „Wenn das überstanden ist, greifst du wieder an.“ Oder ein weiterer verfasste folgenden Post: „Deine Worte zeigen aber, dass nichts dein Kämpferherz bremsen kann. Du wirst genauso so zurückkommen wie du es dir vorstellst.“ Für die Olympiateilnehmerin 2021 in Tokio sind es warme und wohltuende Worte. Denn anders als bei Frank Stäbler ging es bei der 27-Jährigen schnell wieder bergauf. Mittlerweile ist die Bronzemedaillengewinnerin der WM von 2019 in Nur-Sultan wieder voll im Training.
Wieder durchstarten
Nach der Europameisterschaft 2020 – hier verlor Schell das kleine Finale um Bronze – wollte sie nun in Corona-Zeiten endlich nach Verletzungen wieder durchstarten. „Ich schaue schon mit etwas Wehmut nach Polen“, so Anna Schell im Interview mit dem Ringsport-Magazin. Dass sie jetzt nicht starten konnte, müsse sie aber trotzdem in Kauf nehmen. Auch vor dem Hintergrund stets ein Ziel vor Augen zu haben: Die Olympischen Spiele in diesem Jahr. Die komplette Vorbereitung ist auf Tokio ausgelegt. Von daher wird sie auch vor ihrem großen Auftritt in Japans Hauptstadt noch das eine oder andere internationale Turnier davor als Vorbereitung hernehmen. „Diese Wettkämpfe nutze ich, um zu schauen, auf welchem Stand ich mich befinde. Damit stelle ich die Weichen für Tokio.“ Schell will sich natürlich top vorbereitet der gesamten Ringerwelt präsentieren. Als Leistungssportlerin hat sie eh einen durchgetakteten Trainingsplan. Die Unterstützung der Bayerischen Polizei im Bereich Spitzensport ist ihr dabei sicher. Hin und wieder kann sie sich zurücklehnen, um mit Freunden auch abseits der Matte zu entspannen. Noch im Februar dieses Jahres kehrte sie topmotiviert nach einer sechsmonatigen Verletzungspause zurück und absolvierte im Leistungszentrum Herzogenhorn ihr erstes Trainingslager.