Die bayerischen Freistilringer haben bei den Deutschen Kadettenmeisterschaften in Ladenburg zwei Titel geholt. Johannes Mayer (92 kg) und Adrian Barnowski (55 kg) sorgten mit ihren beiden ersten Plätze für Jubelstürme. Ohne eine Wertung überhaupt abzugeben, marschierte Mayer Richtung Titel.
Gold für Johannes Mayer vom ATSV Kelheim im Limit bis 92 Kilogramm. Foto: BRV/Fornoff
Fünf Kämpfe, fünf Siege, eine beeindruckende Bilanz des Kelheimers, der schon bei den Titelkämpfen der Junioren in toller Manier der Konkurrenz das Fürchten lehrte und Platz eins holte. Am Finaltag gewann der Oberpfälzer das einseitige Duell gegen Linus Haag (KSV Östringen) mit 16:0-Wertungspunkten. „Das war von Anfang an souverän“, ist Marcel Fornoff, hauptamtlicher Freistil-Landestrainer, hier mächtig stolz. Voll des Lobes ist der Übungsleiter aus Aschaffenburg auch über den Auftritt von Adrian Barnowski. Der Grizzly-Akteur aus der Frankenmetropole zeigte schon am Freitagabend im Kampf gegen Burak Demir (Nackenheim) seine ganze Klasse. In einem wohl vorgezogenen Finale siegte er mit 3:1 und bahnte sich so seinen Weg Richtung Titel. „Der Sieg gegen Burak war ganz wichtig. Mit ihm hat er bereits den stärksten Ringer weggehauen“, fasst Fornoff zusammen und macht deutlich: „Danach hat Barnowski wirklich keinen Gegner gehabt, der ihm irgendwie hätte gefährlich werden können.“ In einem weiteren Finale musste sich der Hofer Max Osterhoff (80 kg) allerdings dem Berliner Joshua Morodion deutlich mit 0:8 geschlagen geben. Moritz Zeitler unterlag im kleinen Finale um Bronze dem Köllerbacher Nils Klein mit 0:7-Wertungspunkten. Auffallend ist, dass Bayern mit seinen neun Startern in der Länderwertung Rang zwei holte.
Platz eins für Adrian Barnowski vom SV Johannis Nürnberg. Foto: BRV/Fornoff
Zeitgleich fanden in Pirmasens die Meisterschaften im griechisch-römischen Stil statt. Der einzige bayerische Finalist, Jonas Lenz, aus Untergriesbach verlor im Limit bis 48 Kilogramm gegen Paul Tschersich (ASV Plauen) mit 0:9-Wertungspunkten. „Es ist eigentlich schade, dass wir keinen Titel erkämpft haben“, bilanziert Matthias Fornoff, hauptamtlicher Greco-Landestrainer. Für ihn habe Jonas über das gesamte Turnier hinweg super gekämpft, letztendlich habe es eben nicht gereicht. Allerdings konnte Bayern seine beiden Kämpfe im kleinen Finale für sich entscheiden. Georg Scheffler (45 kg) vom TSV Sankt Wolfgang gewann gegen Gleb Titov (ASV Hüttigweiler), während der Westendorfer Michael Steiner das rein bayerische Duell in der Gewichtsklasse bis 55 Kilogramm gegen den Münchner David Brand entschied. Der Allgäuer siegte vorzeitig auf Schulter. „Vom Gesamtergebnis darf und kann ich nicht zufrieden sein. Wir haben leider keinen Titel geholt“, bilanziert BRV-Landestrainer Matthias Fornoff und hebt aber den starken Zusammenhalt aller Ringer hervor. Überrascht habe ihn die Länderwertung, die Bayern mit Rang drei abschloss.
Deshalb fällt auch das Fazit von BRV-Vizepräsident Sport, Florian Geiger, zweigeteilt aus: „Im Freistil haben wir wie erwartet ein sehr erfreuliches Ergebnis eingefahren, während im Greco-Bereich die Athleten leider etwas hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben sind. Hier müssen wir analysieren, ob bei dem Einen oder Anderen nur ein zwischenzeitliches Formtief keine bessere Platzierung zugelassen hat, oder ob es andere Gründe dafür gibt.“ Gerade hier müsse man gezielt weiterarbeiten. „Insgesamt können wir aber mit dem Abschneiden der Bayern in den durchwegs gut besetzten Meisterschaften zufrieden sein. Aber für das nächste Jahr sehe ich, insbesondere im griechisch-römischen Stil, noch Verbesserungspotential.“