Der letzte Kampf in der Vorrunde ist für den TSV Westendorf deutlicher verlaufen als erwartet. In der Nike Ringerliga Bayern dominierte der Ligaprimus auch seinen siebten Kampf in Folge. Beim 24:7-Auswärtssieg gegen den TSV Burgebrach erkämpften sich die Ostallgäuer allein sieben Einzelsiege. Doch für Freistil-Cheftrainer Matthias Einsle ist der deutliche Erfolg bei den Oberfranken kein Maßstab. „Burgebrach war ersatzgeschwächt. Viel interessanter und spannender werden die kommenden Duelle“, verweist der Übungsleiter dabei auf die Kämpfe gegen Geiselhöring (A) und Oberölsbach (H). „Die Rückrunde wird bedeutend stärker. Es wird wie schon in der Vorrunde spannend zugehen.“ Westendorf hat vier Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten SC Anger.

Die Siegesserie des TSV Westendorf hält auch nach dem fünften absolvierten Kampf an. In der Nike Ringerliga Bayern holten die Ostallgäuer bei der Bundesliga-Reserve des SV Wacker Burghausen einen klaren 28:12-Auswärtssieg. Allein sieben Einzelkämpfe gingen auf das Konto des Ligaprimus. „Die Jungs haben geliefert und sind über sich hinausgewachsen“, lobt Freistil-Cheftrainer Matthias Einsle. Wie deutlich der TSV bei den Ostbayern den Kampf gerockt hat, zeigen die Ergebnisse. Michael Steiner (57 kg, Freistil), Avgustin Spasov (71 kg) und Bohdan Kabyn (75 kg, beide Griechisch-Römisch) beendeten ihre Duelle vorzeitig per technischer Überlegenheit, während Luis Wurmser (80 kg) und Daniel Joachim (75 kg, beide Freistil) ihre Gegner schulterten. Wichtig war auch der Erfolg von Felix Kiyek im Schwergewicht über Alexander Kreimer. Seine Premiere bei der Ersten feierte Jakob Kinberger. Zwar verlor er deutlich, doch müsse er laut Klaus Prestele im Stand noch stabiler werden. „Fürs Erste war es schon in Ordnung.“ Dass es aktuell so gut für Westendorf läuft, ist darin begründet, „dass wir eine gute Vorbereitung hatten, die Mannschaft selbstbewusst auftritt und die Trainer die richtige Ansprache finden“, freut sich Ringerchef Prestele über die Entwicklung. Mit 10:0-Punkten bleibt Westendorf Tabellenerster.

Gelingt dem TSV Westendorf in der Nike Ringerliga Bayern der nächste Coup? Der Spitzenreiter aus dem Ostallgäu greift am Samstag um 17.30 Uhr in der Sportparkhalle in Burghausen nach dem nächsten Sieg. Die Aufgabe scheint auf dem Papier nicht unlösbar zu sein. Doch auf dem zweiten Blick sind sich die Westendorfer durchaus bewusst: Burghausen ist im Stande, den TSV zu ärgern.

Nur einmal gewannen die Ostbayern in der höchsten bayerischen Liga einen Kampf. Sie holten einen 17:14-Erfolg beim TSV Burgebrach. Demgegenüber stehen drei Niederlagen, wobei das Duell gegen Zweitliga-Absteiger SV Siegfried Hallbergmoos 11:15 abgegeben wurde. Deutlicher gab die Bundesliga-Reserve die Begegnungen gegen TV Geiselhöring (8:29) und SC Oberölsbach (9:25) ab. „Ihre Aufstellungen schwanken. Burghausen kann zum Teil vier oder fünf Athleten anders stellen. Von daher werden wir sie auch am Wochenende nicht unterschätzen“, betont Freistil-Cheftrainer Matthias Einsle. Da im Anschluss der Bundesligakampf zwischen Burghausens Erster und dem ASV Schorndorf stattfindet, ist durchaus damit zu rechnen, dass sich der Tabellenvorletzte vor eigenem Publikum nicht die Blöße geben möchte. „Burghausen ist immer in der Lage, einem Verein ein Bein zu stellen“, appelliert Einsle an seine Jungs. In der vergangenen Saison schaffte Burghausens Zweite doch tatsächlich einen 17:11-Erfolg über Westendorf. Damit ebneten sie dem SC Oberölsbach den Weg in Richtung Meisterschaft. Im Hinkampf fertigte Westendorf die Wackerianer mit 23:8 ab. Weltergewichtler Daniel Joachim, der sich gerade in bestechender Form präsentiert, ist sicher: „Das wird eine harte Aufgabe“. Auch für ihn selbst, wenn der Westendorfer, der bisher noch ohne Niederlage ist, entweder auf Mansur Dakiev oder Masoud Afzal trifft.

Unterdessen startet am Samstagabend um 19.30 Uhr das Allgäuderby in der Bayernliga zwischen dem SV 29 Kempten und Westendorfs Zweiter Mannschaft.

Volle Hütte auch am Tag der Deutschen Einheit: Über 450 Zuschauer verfolgten den 18:13-Heimsieg des TSV gegen Unterföhring. © Stefan Günter

Der TSV Westendorf grüßt in der Nike Ringerliga Bayern (Regionalliga) weiterhin von der Tabellenspitze. In einem vorgezogenen Duell des vierten Kampftages zwangen die Ostallgäuer Recken am Tag der Deutschen Einheit Schlusslicht SC Isaria Unterföhring mit 18:13 in die Knie. Dass es trotzdem sehr spannend war, zeigen die Resultate. Denn beide Teams holten sich jeweils fünf Einzelsiege. „Es macht derzeit sehr viel Spaß zu gewinnen. Das Team passt, die Stimmung in der Mannschaft auch“, freut sich Daniel Joachim (75 kg, Freistil) über den aktuellen Lauf des TSV Westendorf. Gegner Unterföhring erwies sich durchaus als ebenbürtiger Gegner. Isaria-Cheftrainer Fabio Aiello meinte nach dem Kampf beim Pressegespräch: „Wir sind mit sechs eigenen Ringern aufgelaufen. Sie alle haben 100 Prozent gegeben. Beim Tabellenführer Westendorf so zu verlieren, geht für mich schon in Ordnung.“ Für Maximilian Goßner, Cheftrainer Griechisch-Römisch, sei bei diesem Kampf jeder auf seine Kosten gekommen. Obwohl es zur Pause noch 8:8 stand, wusste er, dass Westendorf mit Daniel Joachim und Bohdan Kabyn (75 kg, Griechisch-Römisch) zwei überragende Schlussringer aufbieten kann. „Sie bringen jedes Mal ihre Leistung. Es kostet mich nicht allzu viele Nerven.“

Zu einer Trainerfortbildung ist der hauptamtliche Landes-Cheftrainer für Freistil, Marcel Fornoff, nach Westendorf angereist. 20 Übungsleiter haben in einer Maßnahme ihren C-Schein für weitere vier Jahre verlängert. Primär stand der theoretische Teil im Fokus. Vor allem die Trainingsplanung, angefangen vom Nachwuchs bis in den Männerbereich, wurde intensiv besprochen. Intensiv verfolgten die Trainer aus Westendorf, Augsburg und Kempten gespannt die Ausführung von Marcel Fornoff. „Ein offener Dialog dient allen Teilnehmern natürlich mehr. Monologe Vorträge sind nicht mein Ding“, freut sich der BRV-Cheftrainer über gemeinsamen Austausch untereinander. Auch in Gruppen wurden Themen besprochen. „Was mich persönlich gefreut hat, dass alle Teilnehmer ein hohes Niveau an Fachwissen gezeigt haben. Sie waren alle recht fit. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht“, resümiert Fornoff. Selbst Bezirksstützpunkttrainer Matthias Einsle zieht nach der Fortbildung ein positives Resümee. „Es war ein sehr gelungener Tag, das Thema war topp. Die Erfahrungen, die alle gesammelt haben, können sie nun ihren Vereinen umsetzen.“ Vom TSV Westendorf nahmen teil: Thomas Wurmser, Bernhard Hofmann, Jürgen Stechele, Bernd Nothelfer, Andreas Sauer, Thomas Stechele, Klaus Prestele, Christian Stühle, Steve Masuch, Markus Stechele, Shenol Ahmed und Michael Heiß.

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