Wacker-Vorstandschaft würdigt das Burghauser Urgestein

Wer an Ringen in Burghausen denkt, denkt zwangsläufig auch an Ludwig Lechner. Ein waschechtes Burghauser Urgestein, das die Ringerabteilung des SV Wacker in den vergangenen Jahrzehnten maßgeblich mit geprägt hat und dies in seiner derzeitigen Funktion als Mannschaftsführer auch heute noch tut.

 
„Luggi“, so nennen ihn seine Freunde und Kameraden aus der Ringerfamilie, ist mit seinem bayerischen Charme und dem unverkennbaren schelmischen Grinsen sozusagen die gute Seele der Abteilung. Kaum zu glauben, dass der passionierte Stockschütze und Schafkopfspieler im Mai dieses Jahres seinen 75. Geburtstag feierte. Sieht man ihn bei den teils langen Auswärtsfahrten zu den Bundesligaduellen seiner Mannschaft gemütlich beim Kartenspielen im Bus sitzen, merkt man ihm sein Alter gewiss nicht an. Auch in der typisch bayerischen Tracht mit Lederhos’n und schickem Hut macht „Luggi“ noch immer eine ausgezeichnete Figur.

In der Vorstandschaft übt er seit dem Jahr 1997 das Amt des Sportlichen Leiters aus. Zuvor war Ludwig Lechner 13 Jahre lang als Trainer tätig. Diesen Posten überließ er fortan seinem Schwiegersohn Michael Pronold. Der 75-jährige kann aus einem reichen Erfahrungsschatz schöpfen, weshalb er nicht nur von den Vorstandschaftskollegen, sondern auch von den Aktiven höchste Anerkennung genießt. „Luggi“ selbst stand Jahrzehnte lang auf der Matte; lieferte sich ein ums andere Mal harte Mattengefechte mit seinen Gegnern. Er weiß wovon er redet, wenn er den jüngeren Abteilungsmitgliedern von den „guten alten Zeiten“ erzählt.

Mit einigen Gegnern von einst verbindet Lechner auch heute noch eine tiefe Freundschaft und so möchte der mittlerweile vierfache Opa seine ehemaligen Weggefährten aus den Ringerkreisen auf diesem Wege herzlich grüßen. Einige von ihnen werden sich wohl noch gut daran erinnern, wie sie mit Ludwig Lechner auf der Matte um jeden einzelnen Wertungspunkt gekämpft haben. Bei den Deutschen Veteranen Meisterschaften im Freistil hatte er in den Jahren 1998, 1999 und 2000 auf jeden Fall den Sieg auf seiner Seite. 1997 wurde er nach vier 2. Plätzen Weltmeister der Veteranen. Sein größter Triumph folgte 1999 – da erkämpfte sich der Burghauser bei den Olympischen Spielen in Südafrika die Goldmedaille bei den Veteranen und wurde anschließend nochmals Vizeweltmeister. Ein Erfolg, der in der Abteilungschronik seines gleichen sucht.

Es ist wohl die Liebe zum Ringsport und die Freude an der Kameradschaft die „Luggi“ bis heute die Kraft gibt, ehrenamtlich in der Abteilung tätig zu sein. Ringen in Burghausen ohne „Luggi“ Lechner? Gar nicht vorstellbar! Darum hofft die Burghauser Ringerfamilie, dass er der Abteilung noch lange Jahre erhalten bleibt. Denn so einen wie den „Luggi“ – den findet man kein zweites Mal.