Das Freistil-Team um Cheftrainer Marcel Fornoff (4.v..r., sitzend) bei der DM in Frankfurt (Oder)
Marcel Fornoff hatte bereits im Vorfeld eine gewisse Vorahnung. Mit einem zwölfköpfigen Teilnehmerfeld reiste der Freistil-Cheftrainer des Bayerischen Ringer-Verbandes mit den Landestrainern Alexander Michael, Alp Seniygit (beide Nürnberg) und Matthias Einsle (Westendorf) zu den nationalen Titelkämpfen der U20 nach Frankfurt (Oder). Zwar erreichte Bayern mit 51 Punkten noch den dritten Platz in der Länderwertung. Allerdings gab es in Brandenburg nur zwei Medaillen für den bayerischen Ringertross.
Der für den RC Bergsteig Amberg startende Adam Leifridt ging diesmal eine Gewichtsklasse höher an den Start. Im Limit bis 86 Kilo feierte er einen technischen Überlegenheitssieg über Deni Kosumow (RSC Fulda), ehe er sich im Halbfinale knapp gegen Jeremy Weinhold (SV Germania Weingarten) durchsetzte. Im Finale ließ der Amberger dann ebenfalls nichts anbrennen und fertigte Emil Ulamec (KSV Neckarweihingen) mit einem vorzeitigen Schultersieg ab. „Adam war richtig stark“, betont Marcel Fornoff. „Mit dem Titelgewinn hat er sich beim Bundestrainer nicht nur für die U20-EM ins Spiel gebracht, eventuell auch sogar für den DRB-Kader.“
Der Aichacher Mikael Golling sorgte für den zweiten Jubelschrei aufseiten der bayerischen Ringer. Golling, der 2022 bei der U17-EM in Bukarest (Rumänien) die Bronzemedaille gewann, war in Frankfurt (Oder) konkurrenzlos. Seine vier Auftritte konnte er souverän gewinnen, wobei im Finale bis 97 Kilo der Aichacher Nico Kiwit (Weingarten) mit 15:6-Wertungspunkten in die Knie zwang.
Im leichtesten Limit schaffte Dominic Thiel (SC Isaria Unterföhring) den Sprung über die Hoffnungsrunde ins kleine Finale. Doch in dieser starken Gewichtsklasse (57 kg) verlor er sein Duell gegen John Keterling (KSC Graben-Neudorf) mit 3:9-Wertungspunkten und belegte schlussendlich Rang fünf. „Das ist sicherlich nicht sein Anspruch, weil er das Zeug zu mehr hat“, analysiert Marcel Fornoff. Allerdings musste sich der Unterföhringer zwei schon international erfahrenen und älteren Athleten, mit Leon Zinser (Rimbach) und Keterling, beugen.
Über den Rest der teilnehmenden bayerischen Ringer zeigt sich der Freistil-Cheftrainer des BRV dann doch sichtlich enttäuscht. „Das waren zum Teil ernüchternde Auftritte und Leistungen, einfach zu wenig“, bilanziert er und stellt fest. „Viele haben noch enorme Defizite. Einige Athleten werden auch den Sprung in den Männerbereich nicht optimal schaffen.“