Seit Jahren gehört Witalis Lazovski zur deutschen Spitze. 2018 und 2019 wurde er jeweils Deutscher Einzelmeister. In diesem Jahr erreichte der 25-Jährige, der in Trostberg wohnt, für den SV Wacker Burghausen startet, einen starken zweiten Platz bei den Thor Masters in Dänemark. Der Griechisch-Römisch-Spezialist nahm darüber hinaus noch an der EM und WM teil. Das alles ist nur möglich, weil Lazovski dem Förderprogramm „Spitzensport Bayerische Polizei“ angehört.

Witalis Lazovski direkt vor dem Wahrzeichen der Stadt: Die Burg zu Burghausen. © Bayerische Polizei

Für ihn sei es ein „Megaangebot“ gewesen, was der Bayerische Ringer-Verband Witalis Lazovskiunterbreitet hat. Nach seiner abgeschlossenen Ausbildung als Zerspanungsmechaniker nahm er die Chance wahr, um sich der Spitzensportförderung bei der Polizei anzuschließen. Seit rund vier Jahren kann sich Lazovski während seiner Ausbildung zum Polizeibeamten allein acht Monate voll und ganz auf den Ringkampfsport konzentrieren. Für diesen Zeitraum wird der Kaderathlet des Deutschen Ringer-Bundes freigestellt. „Ich habe damals nicht lange überlegen müssen und sofort bei der Polizei zugesagt“, bereut Lazovski diesen Schritt bis heute nicht. „Es war die richtige Entscheidung mich für diesen Weg zu entscheiden.“ Auch wenn der Trostberger zwischen Oktober und Januar vorwiegend seiner Ausbildung bei der Bereitschaftspolizei in Dachau nachgeht, muss er täglich trainieren. Würden in diesem Zeitpunkt internationale Wettkämpfe stattfinden, wird er freigestellt.

Anfang Oktober reiste Witalis Lazovski mit der Nationalmannschaft zur Weltmeisterschaft nach Oslo. Das Turnier begann ganz nach seinem Geschmack. Der souveräne Auftaktsieg gegen den Esten Ott Saar brachte Selbstvertrauen. Allerdings musste er im Achtelfinale erneut gegen den Türken Murat Firat antreten. Der gleiche Gegner, der ihn bei der Europameisterschaft Monate zuvor in Warschau bei der 1:5-Niederlage die Grenzen aufzeigte. Doch diesmal hatte Lazovskiwirklich nur Pech, weil Firat die letzte Wertung erzielte (1:1), dadurch ins Viertelfinale einzog, aber das Finale nicht erreichte. Für den Bundesligaringer des SV Wacker Burghausen war das Turnier dann zu Ende. „Ich habe mich schon geärgert. Aber so ist eben der Ringsport“, blickt Lazovski nochmals auf den Kampf zurück. „Als ich ihn in der Bodenlage hatte, hätte ich ihn heben müssen. Das habe ich leider nicht geschafft.“ Schließlich verlor der DRB-Kaderathlet gegen den späteren Fünftplatzierten der WM hauchdünn. Dennoch weiß Bundestrainer Michael Carl um dessen Stärken. „Witalis hat sich, seitdem er bei der Bayerischen Polizei und dadurch in der Spitzenförderung ist, enorm weiterentwickelt“, verweist er besonders auf sein Bodenabwehrverhalten. Denn bei den Welttitelkämpfen in der norwegischen Hauptstadt ließ der Griechisch-Römisch-Spezialist in seiner Gewichtsklasse bis 67 Kilo überhaupt nichts zu. „Auch sein Standkampf hat sich verbessert. Von daher fehlt nicht mehr viel zu einer Medaille“, so Carl über Lazovski.

Das Jahr 2021 war persönlich für Lazovski mit Höhen und Tiefen versehen. Verletzungen an der Schulter zwangen ihn zu einer Operation. Selbst die Rippe brach er sich. Doch sein unbändiger Wille führte ihn wieder zurück auf die Matte. In der Bundesliga verlor Witalis Lazovski nur einen der insgesamt fünf Kämpfe, die er in der Hinrunde im Limit bis 71 Kilo absolvierte. Sein großes Ziel hat er aber weiterhin fest vor Augen: Die Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen in Paris 2024. „Das ist doch der Traum eines jeden Sportlers.“ Lazovski ist sich bewusst, dass dieser Weg dorthin sehr steinig verlaufen wird. Weil er aber Anfang 2023 mit seiner Ausbildung bei der Polizei fertig sein wird, kann er sich voll und ganz auf die Mission „Olympia“ fokussieren. Noch im Oktober hatte der Trostberger ein vierwöchiges Praktikum bei der Polizeiinspektion Burghausen zu absolvieren. Dem 25-Jährigen hat es sehr gut gefallen. „Ich habe die Theorie, die ich in der Schule erlernte, gleich ins Praktische umgesetzt.“ Sachbearbeitung auf der Dienststelle sowie Einsätze gehörten in dieser Zeit zu seinen täglichen Aufgaben. Der Trostberger will künftig seinen Lebensmittelpunkt nach Burghausen verlegen. „Ich kann es mir sehr gut vorstellen und würde es mir wünschen, wenn ich nach der Sportkarriere meinen Dienst auf der Polizeiinspektion Burghausen leisten könnte“, so Lazovski abschließend.

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