Für die Ringer der nationalen Titelkämpfe ist es in Corona-Zeiten endlich wieder ein Stück Normalität. Bei den Deutschen Meisterschaften, die nun am Wochenende zeitgleich in Torgelow und Ladenburg stattfinden, schickt auch der Bayerische Ringer-Verband viele talentierte Nachwuchsringer dort hin. Doch die Erwartungshaltung ist sowohl im Freistil als auch im griechisch-römischen Stil gedämpft.
Die Corona-Krise spuckt den Ringern weiterhin in die Suppe, wenn gleich sie anders als noch vor Monaten nicht mehr so versalzen ist. Trotzdem gibt es gerade bei den Freistilern coronabedingt Ausfälle. „Es werden einige Leistungsträger leider nicht mit dabei sein“, so Marcel Fornoff, hauptamtlicher Landestrainer des BRV. Das kleine Team wird sich in Ladenburg nicht verstecken. „Gerade diese Altersklasse kannst du schlecht einschätzen, wer einen guten Eindruck macht, wird sich zeigen“, hält der Freistilchef des Bayerischen Ringer-Verbandes die Erwartungen an die teilnehmenden Athleten erst einmal zurück. „Sie sollen in erster Linie wieder Spaß haben und Erfahrungen sammeln. Wenn dann noch ein gutes Ergebnis dabei herauskommt, ist es doch umso besser“, so Fornoff.
Zeitgleich werden in Mecklenburg-Vorpommern die Medaillen bei den Griechisch-Römisch-Spezialisten vergeben. Anders als Marcel Fornoff bei den Freistilern kann Matthias Fornoff hier auf das komplette Team zurückgreifen. Allerdings umtreibt ihn in diesen Zeiten besonders eine brennende Frage: „Macht es Sinn, jetzt eine Meisterschaft für die B-Jugend auszurichten?“ Der hauptamtliche Landestrainer habe vor den Titelkämpfen ein komisches Bauchgefühl. „Mein Instinkt sagt mir, dass es sportlich nicht notwendig ist, jetzt eine Meisterschaft durchzuführen. Ich hätte es nicht gemacht.“ Er lasse sich aber gerne eines Besseren belehren und freue sich mit den Sportlern auf ihren Höhepunkt. „Ich hoffe, dass alles super verläuft.“ Vor allem wird Matthias Fornoff neue Erkenntnisse ziehen, auch mit Blick auf das neue Wettkampfjahr 2022.