Ewald Stoll hat bei Kadetten-Europameisterschaft in Bulgarien zwar keine Medaille geholt, doch der 17-jährige Nachwuchsathlet der Johannis Grizzlys hat bei seinen ersten kontinentalen Titelkämpfen in Samokov jede Menge Erfahrung gesammelt. „Ich habe einen Kampf gewonnen und viel mitgenommen“, so Stoll in seiner Bilanz.

Im schwersten Limit ging der für den SV Johannis Nürnberg startende DRB-Kaderathlet im Freistil auf die Matte. „Anfangs beim Warmmachen war ich gar nicht so nervös, das ging erst vor dem Kampf los. Da hat mein Herz kurz geklopft“, so Stoll. Allerdings legte er schnell die Anspannung ab und zeigte einen beherzten ersten Auftritt gegen den Moldawier Nicolae Stratulat. Nach einer zwischenzeitlichen 8:1-Führung drückte Stoll seinen Gegner noch auf beide Schultern. Bei seiner deutlichen Niederlage im Viertelfinale gegen den Russen Ilia Zhibalov (1:11) lag Stoll bereits zur Pause mit 1:9 zurück. „Da hat man schon gesehen, dass mir die internationale Erfahrung fehlt“, so der 17-Jährige. Mit seinen 95 Kilo war er im Schwergewicht bis 110 Kilo der leichteste und auch kleinste Athlet. Weil der Russe das Finale erreichte, ging es für den Nachwuchsgrizzly in der Hoffnungsrunde weiter. Hier musste er sich Milan Gellen knapp mit 5:6-Wertungspunkten geschlagen geben. Der Ungar agierte in diesem Duell mit unfairen Mitteln. Weil er sich seine Beine einschmierte, bekam Ewald Stoll ihn bei Beinangriffen nicht zu fassen. Zwar monierte der Grizzly diesen Regelverstoß beim Kampfrichter, doch der Referee ging überhaupt nicht darauf ein.

„Ich bin zufrieden. Ewald hat seine Möglichkeiten, die er hatte, ausgeschöpft“, so die Bilanz von DRB-Nachwuchsbundestrainer Marcel Ewald. „Eine Bronzemedaille wäre am Ende möglich gewesen“, bringt es der Übungsleiter auf den Punkt, der primär auch die mangelnde Wettkampferfahrung hervorhebt. Denn der Kadettenbereich lag rund ein Jahr vollständig zum Erliegen. Für Ewald Stoll ist es altersbedingt sein letztes Kadettenjahr. 2021 wird er noch im schwersten Limit bis 110 Kilo antreten, ehe er sich im kommenden Jahr beim Wechsel in die Juniorenklasse dann für das Halbschwergewicht (97 kg) entscheiden wird.

In Kürze wird Bundestrainer Marcel Ewald den Kader für die Kadetten-Weltmeisterschaft vom 19. bis 25. Juli in Budapest (Ungarn) benennen. Ob Ewald Stoll eine Rolle spielt, steht noch nicht fest.