Seit 63 Jahren hat sich Manfred Werner dem Ringkampfsport verschrieben. Allein das ist einen stürmischen Beifall wert. Seit 2001 ist der 75-Jährige an der Spitze des Bayerischen Ringer-Verbandes. Vier Jahre später wurde der am 3. Juni 1946 geborene Veitshöchheimer Präsident des Deutschen Ringer-Bundes. Im November soll nun Schluss sein. Werner bereitet schon jetzt die Amtsübergabe vor.

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Manfred Werner hat viel erlebt und einiges vorangetrieben. So gründete er 1968 die Ringerabteilung beim TV 1862 Unterdürrbach und schaffte es sogar, das Team in die Zweite Bundesliga zu führen. Allein 25 Jahre war er Trainer und Abteilungsleiter. Hinzu kommt, dass er zusätzlich noch sechs Jahre lang als Zweiter Vorsitzender für den Gesamtverein tätig war. Darüber hinaus legte Werner 1978 die Kampfrichterlizenzen auf nationaler Ebene, 1984 sogar auf internationaler Ebene erfolgreich ab. Im Jahr 1990 wurde er in die höchste internationale Kampfrichter-Kategorie E (Exzeptionell) berufen. Bis 2005 war er auf den großen Turnieren der Welt zu Hause. Werner nahm insgesamt an zehn Welt- und 16 Europameisterschaften teil. Die Krönung war die Teilnahme an den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta (USA). Absoluter Höhepunkt war die Verleihung der höchsten Auszeichnung im Kampfrichterwesen durch den Weltverband: Werner erhielt 2003 die Goldene Pfeife im Madison Square Garden in New York überreicht. Als Kampfrichterchef des Deutschen Ringer-Bundes zeichnete er sich zwölf Jahre verantwortlich (1993-2005). Nun soll im November dieses Jahres Schluss sein. „Die 16 Jahre als DRB-Präsident waren wirklich intensiv. Er hat sich enorm viel getan im Leistungssport und in den Verbandsstrukturen, da mussten wir ständig auf der Höhe der Zeit bleiben. Und es gab auch einige kritische Situationen zu meistern“, verweist Werner insbesondere auf das drohende Olympia-Aus im Jahr 2013. „Wir haben mit unseren Aktiven und mit unserer Organisation immer wieder gezeigt, dass wir für einen lebendigen und wunderschönen Sport stehen.“ Über 300 internationale Medaillen in allen Alterskategorien und Stilarten bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften sind beachtlich. Werner werde ein gut bestelltes Haus übergeben. Auch wird er im Herbst im BRV nicht mehr kandidieren. Dann war Manfred Werner auch hier 20 Jahre Präsident.

An unzähligen deutschen Meisterschaften hat Manfred Werner (links im Bild) schon teilgenommen. Im Jahr 2019 fanden in Kaufbeuren die letzten Titelkämpfe statt, bevor die Corona-Krise zuschlug. Nach 2020 wird es auch 2021 keine Titelkämpfe bei den Männern und Frauen geben.