Der in Nürnberg geborene Walter Heindl feierte am 27. April 2021 seinen 80. Geburtstag. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann er als aktiver Ringer beim 1. ASC Nürnberg. Die Trainingsbedingungen waren damals mit heute überhaupt nicht zu vergleichen. „Ich habe meine ersten Griffe noch auf zusammengenähten Ami-Matratzen gelernt. Zu dieser Zeit gab es überhaupt noch keine richtigen Ringermatten wie wir sie heute vorfinden“, erinnerte sich Heindl. Im Jahr 1959 holte er sich den bayerischen Jugendmeistertitel. Die Funktionärstätigkeiten ließen nicht lange auf sich warten. 

Walter Heindl feiert am 27. April seinen 80. Geburtstag. Archivbild © Heindl

Im Bezirk wurde er Sportwart und in Nordbayern stand er als Gruppenleiter der Ringer vor. Doch Walter Heindl wollte mehr: Die erfolgreiche Karriere als Kampfrichter begann 1962. Hier erwarb er die Bezirkslizenz. Zwei Jahre später bestand er die Landeslizenzprüfung. 1966 gehörte der Nürnberger bereits zu den Männern in „Weiß“ mit Bundeslizenz. Walter Heindl zeichnete sich nun an als Kampfrichter-Obmann für Bayern verantwortlich. Gleichzeitig wurde er Mitglied und stellvertretender Obmann im Deutschen Ringer-Bund. Auch auf internationalem Terrain überzeugte der Jubilar. 1978 erhielt er die Kategorie 1A. „Das Kampfrichterwesen ist zu meinem Leben geworden“, erzählte er in einem früheren Interview. Weit über 50 Deutsche Meisterschaften, zahlreiche Endkämpfe um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft, über 70 internationale Turniere, zwölf Europameisterschaften und sechs Weltmeisterschaften sind eine mehr als stolze Bilanz auf die Walter Heindl zurückblicken kann. „Die Krönung für mich in meiner Laufbahn als Kampfrichter waren die Olympischen Sommerspiele 1994 in Los Angeles“.

Nach seinem offiziellen Ausscheiden im BRV wurde er zum Ehrenmitglied ernannt. Die gesamte bayerische Ringerfamilie wünscht ihm alles Gute und viel Gesundheit!