Wer genau die Nominierung des Deutschen Ringer-Bundes für die Europameisterschaft in Polen betrachtet, stellt fest: Eduard Tatarinov ist der einzige bayerische Freistil-Vertreter, der in Warschau auf die Matte gehen wird. Der Bundesliga-Ringer des SV Wacker Burghausen wird in der Hauptstadt Warschau im Limit bis 79 Kilo auf die Matte gehen.
Tatarinov ist fit und vorbereitet. Jüngst stand er sogar beim Trainingslager des DRB im polnischen Milicz auf der Matte und konnte sogar unter anderem mit Ringern aus Moldawien, Ungarn und der Ukraine trainieren. „Das hat mich extrem weitergebracht“, freut sich Tatarinov über seine Nominierung. Auf ihn wartet die nächste Herausforderung vor. Bei den kontinentalen Titelkämpfen sind insgesamt 18 Teilnehmer gemeldet. „Ich habe ein starkes Feld vor mir. Gerade meine Gewichtsklasse ist sehr gut besetzt“, fügt der Traunsteiner hinzu. Auffallend ist, dass sich mit Vasyl Mykhailov nur ein einziger Medaillengewinner aus dem Vorjahr in Rom im Teilnehmerfeld wiederfindet. Der Ukraine gewann bei der EM in Italien Bronze, beim Individual World-Cup in Serbien sicherte er sich mit Platz drei Edelmetall. Er dürfte zum engen Favoritenkreis gehören. War Tatarinov beim World-Cup in Belgrad im Dezember 2020 noch ziemlich nervös, konnte er schon in Nizza (Großer Preis von Frankreich) alles um ihn herum ausblenden. Der DRB-Starter wächst auch an seinen internationalen Aufgaben. Er investiert viel für, opfert gar seinen Urlaub. Anders als viele DRB-Kaderathleten gehört Tatarinov keiner Sportfördergruppe der Polizei oder der Bundeswehr an.
Marcel Fornoff hat die Entwicklung seines Schützlings genau beobachtet. „Edi hat Gewicht zugelegt und sich extrem verbessert“, traut ihm der hauptamtliche Freistil-Landestrainer des BRV doch jede Menge zu. „Mit etwas Losglück und der nötigen Tagesform kann er auch bei der EM eine gute Rolle spielen.“ Ins gleiche Horn stößt auch Jürgen Scheibe: „Edi hat beim Trainingslager in Milicz einen guten Eindruck hinterlassen. Ich traue ihm schon etwas in Polen zu.“
Unterdessen kann Bundestrainer Michael Carl auf drei bayerische Topringer im griechisch-römischen Stil in Warschau zurückgreifen: Fabian Schmitt (55 kg), Witalis Lazovski (67 kg/beide SV Wacker Burghausen) und Hannes Wagner (82 kg/AC Lichtenfels). Frauen-Bundestrainer Patrick Loes muss dagegen auf Anna Schell (SC Isaria Unterföhring) verzichten. Auf ihrer Facebook-Seite schrieb sie: „Während der Vorbereitungen auf die EM habe ich mich mit dem Corona-Virus infiziert und muss den nächsten Rückschlag hinnehmen.“ Aufgrund der andauernden Genesung sei es für sie unmöglich an diesem Turnier teilzunehmen. Hier geht es zu ihrem Post