Es ist ein erster Schritt in die neue Normalität: Zeitgleich findet eine Trainerausbildung und ein Kampfrichterlehrgang des Bayerischen Ringer-Verbandes statt. Von Freitag bis Sonntag werden die Teilnehmer in der Sportschule Oberhaching erwartet. „Ich freue mich auf den gegenseitigen Austausch zwischen den Kampfrichtern und den angehenden Trainern“, sagt Matthias Fornhoff, hauptamtlicher Landestrainer des BRV. Für die Teilnehmer ist es das zweite Modul, welches diesmal im Präsenzmodus über die Bühne geht. Während der erste Teil noch daheim abgehalten wurde, zeigt sich Fornoff nun erleichtert. „Trainer sein ist eine Art Handwerk. Wenn du in der Gruppe bist, kommt auch etwas zurück. Ich selbst kann vor Ort besser auf die Teilnehmer eingehen“, so der Bindlacher.

Das Programm ist gut gefüllt. Fornoff wird ein nachwuchsorientiertes Krafttraining für Kinder ab dem zehnten Lebensjahr vorstellen. Insgesamt erwartet der Landestrainer 20 Teilnehmer aus allen Bezirken des BRV.

Rund 30 Kampfrichter erwartet

Parallel bilden sich auch die Kampfrichter bei ihrem Lehrgang in der Sportschule weiter. „Lange Zeit war es, wie natürlich bei fast allen Events nicht klar, ob wir überhaupt etwas machen können, oder ob wir eventuell auf Web-Sessions ausweichen müssen, oder ob es komplett ausfällt“, sagt Patrick Tomanek, Kampfrichterchef des Ringerbezirks Mittelfranken. Insgesamt haben sich rund 30 Referees angekündigt. Bereits am Freitagabend gibt es für alle Teilnehmer die ersten aktuellen Informationen vom BRV und DRB, ehe es am Samstag in die Vollen geht. Primär geht es um Regelkunde, „auch wenn sich, so sagt zumindest die UWW, bis Olympia 2021 in Tokio nichts ändern wird“, sagt Tomanek vom SC 04 Nürnberg.  „Hierbei schauen wir uns auch Videos von Kämpfen an, bei denen wir über diverse Auslegungen der Regeln diskutieren werden. Beim Ringen ist eben nicht alles schwarz oder weiß, sondern es gibt ganz viele Grautöne.“ Die aktuelle Corona-Situation sei ebenfalls ein Thema: Runde ja oder nein, sogar ein Mannschaftsturnier? Die möglichen Szenarien werden ausgelotet. Patrick Tomanek macht sogar deutlich, dass noch gar nicht feststeht, ob überhaupt jeder Kampfrichter bereit sei, das Risiko einzugehen. „Anders als bei vielen Kampfsportarten tragen wir ja keine Handschuhe und berühren die Ringer vor Kampfbeginn, nach der Pause und zur Siegerverkündung. Hier geht die Gesundheit des Einzelnen natürlich vor.“ Übrigens soll eine schriftliche Prüfung, wie sie normalerweise üblich ist, diesmal wohl entfallen.