Nach der beeindruckenden Vorstellung in der Südstaffel der Ringer-Oberliga geht es für den TSV Westendorf nun um das große Ganze: Der Gewinn der Bayerischen Mannschaftsmeisterschaft 2019. Die Ostallgäuer treffen auf den TSV Burgebrach. Der Hinkampf geht am Samstag auswärts über die Bühne, ehe eine Woche später der Rückkampf stattfindet. Die Oberfranken erkämpften sich in der Nordgruppe den zweiten Rang, hinter der Bundesliga-Reserve der Johannis Grizzlys. Die Nürnberger dürfen als Tabellenerster nicht an den beiden Final- und Aufstiegskämpfen zur Bundesliga teilnehmen.
Keiner hätte sich das erträumen lassen, dass Westendorf gleich nach dem Abstieg aus der Bundesliga und dem Neustart in der Oberliga wieder einen Durchmarsch auf Rang eins macht. Zwölf Siege, Tabellenplatz eins – der TSV war besonders in der Rückrunde konkurrenzlos. „Wir haben unser erstes Etappenziel erreicht. Allein das ist schon genial, ja überaus grandios, was die Jungs vollbracht haben“, kann es auch Freistil-Cheftrainer Jürgen Stechele nicht mehr lange zum Showdown erwarten. Fans, Trainer und Team stehen nun vor der Zugabe in dieser schon jetzt erfolgreichen Saison. Trotz der Überlegenheit will sich Griechisch-Römisch-Cheftrainer Klaus Prestele mit der Favoritenrolle noch nicht so ganz anfreunden. „Das Kampfende und der Verlauf sind völlig offen. Auch wenn wir souverän durchmarschiert sind, heißt das nicht, dass das Finale eine gemähte Wiese ist.“ Gastgeber Burgebrach erlebt bereits eine phantastische Saison. Sie beendeten die Runde in der Nordstaffel hinter Nürnberg auf Platz zwei. Nur gegen die Norisstädter verloren sie beide Kämpfe denkbar knapp. Für die Oberfranken sei der Kampf gegen Westendorf eine „krasse Herausforderung“, sagt der Zweite Abteilungsleiter Georg Ludwig, während Coach Michael Giehl einen spannenden Kampf prophezeit. Für Ringerchef Volkmar Schmal sei der Finalkampf daheim eine besondere Freude. Und genau hier will sich Westendorf eine gute Ausgangsposition verschaffen. „Wir reisen mit zehn Mann an, werden also die stärkste Mannschaft stellen“, hält sich Klaus Prestele bei der Aufstellung bedeckt. Der 41-Jährige erwartet viele Schlüsselkämpfe. Doch entscheidend sei für den Übungsleiter, „wer bei diesem Kampf den größeren Willen hat und mehr Kräfte mobilisieren kann.“ Von einem belastenden Druck will der Cheftrainer überhaupt nicht reden. Es soll ein großartiger Kampfabend werden.
Die Westendorfer Ringer lassen sich nach dem letzten Rückrundenkampf gegen den SC Isaria Unterföhring feiern. Foto: Stefan Günter