„Ein wahrer Grizzly ist Deutscher Meister geworden.“ Präsident Dino Noth strahlt über das ganze Gesicht, als er von der Nachricht aus dem Saarland hörte: Tim Stadelmann hat sich bei den Deutschen Einzelmeisterschaften der Männer in Riegelsberg die Goldmedaille geholt. Der amtierende Bayerische Meister von 2019 kämpfte sich eindrucksvoll zum Titel.

„Ich wollte heuer ganz oben stehen, das habe ich geschafft“, macht Tim Stadelmann deutlich. Nach der Vizemeisterschaft im vergangenen Jahr, gelang ihm am Sonntag das Kunststück nach einer 10-jährigen Pause wieder einen Freistil-Titel für die Johannis Grizzlys zu holen. Tim Schleicher triumphierte 2009 zuletzt mit einer Goldmedaille. Im Finale stand Tim Stadelmann dem Freiburger Adrian Wolny gegenüber. Mit 4:2-Wertungspunkten zwang er seinen Gegner in die Knie. „Das Training und die Vorbereitung haben sich ausbezahlt“, so Stadelmann in seiner Bilanz. Bis zum Halbfinale hatte der Nürnberger überhaupt keine Probleme. In der Vorschlussrunde gewann er gegen Timo Rettinger (SC Kleinostheim) mit 5:3 und zog damit ins Finale ein. „Ich wusste, dass ich zum Ende des Turniers auf sehr gute Ringer treffen werde. Einfach war es nicht“, ist er nun überglücklich über Platz eins.

Unglücklich und bitter sind die beiden Duelle um Bronze für Eduard Tatarinov und Daniel Walter verlaufen. „Edi führte gegen Andreas Walter bereits und gibt aus einer Aktion heraus den gesamten Kampf aus der Hand“, resümiert Sportdirektor Mario Besold. Tatarinov habe bis dahin alles richtig gemacht, „doch Andi Walter nutzte die Unachtsamkeit konsequent aus und drehte somit den Kampf zu seinen Gunsten.“

Enttäuscht zeigt sich Daniel Walter nach seinem verloren gegangenen Kampf gegen Ibrahim Fallacara (SC Niederberg). „Ich habe mir den Verlauf dann doch etwas anders vorgestellt“, so der Junior der Grizzlys, der sich durch seinen Trainingsfleiß für die nationalen Titelkämpfe in Riegelsberg empfahl. „Heute hat er mehr für den Sieg geleistet, bei mir hat es leider nicht geklappt“, so Walter. Noch am Samstag drückte er Fallacara noch auf beide Schultern. Um Bronze zog der Nürnberger nach einer Schulterniederlage den Kürzeren. „Das ist schon bitter, so auf die Bretter zu gelangen. Da hat ihm schon etwas die Cleverness gefehlt“, bescheinigt ihm Besold aber trotzdem einen couragierten Auftritt.