Der Bayerische Ringer-Verband hat bei der Deutschen Meisterschaft in Burghausen einen eindrucksvollen und bleibenden Eindruck hinterlassen. Das BRV-Team, das mit 20 Athleten in Ostbayern antrat, holte sich nicht nur souverän mit 109 Zählern souverän die Länderwertung, sondern erreichte im griechisch-römischen Stil noch vier Titel.
Team Bayern bei der Deutschen Meisterschaft in Burghausen
Download: Bulletin DM Männer gr.röm. 2018 Burghausen
Im leichtesten Limit bis 55 Kilogramm zeigte Fabian Schmitt (SV Johannis Nürnberg) eine souveräne Vorstellung. Er ließ Alexander Ginc (ASV Schorndorf) per Schultersieg nicht den Hauch einer Chance. Schon im Viertelfinale zerlegte er vorzeitig Nick Scherer (SV Eschbach) mit 10:0-Wertungspunkten. Auch im Halbfinale hatte er keine Mühe, als er Andreas Heidt (SV Gresgen) mit 9:0 demontierte. „Endlich hat es zum ersten Mal bei den Männer geklappt“, freut sich Schmitt über den Titelgewinn. Er habe gerne Gewicht gemacht. In Richtung Bundestrainer meint der Nürnberger, der in der kommenden Bundesliga-Saison für den SV Wacker Burghausen auflaufen wird: „Ich bin jung, verletzungsfrei und versuche immer alles zu geben. Wie es nun weitergeht, müssen andere entscheiden.“ Er sei für alles offen und stünde bereit. DRB-Sportdirektor Jannis Zamanduridis beglückwünschte Fabian Schmitt, macht aber deutlich, „dass der Titelgewinn bei einer Deutschen Meisterschaft nicht immer repräsentativ für internationale Aufgaben ist“, will er nun keine Aussage treffen. Nur soviel: „Beharrlichkeit zahlt sich aus“, lobt er den couragierten Auftritt des Franken.
Gold holte sich auch Ramsin Azizsir. Der Hofer in den Diensten vom SV Wacker Burghausen dominierte die Gewichtsklasse bis 97 Kilogramm. Nach souveränen Siegen über Martin Hettler (SV Berlin-Buch), Etienne Wyrich (KSV Ispringen) und Jan Zirn (KG Baienfurt) stand der DRB-Kaderathlet im Finale Felix Radinger (Gailbach) gegenüber. Obwohl Azizsir zur Pause mit 5:0 führte, steckte der Hesse niemals auf. „Ich kenne Felix schon länger. Er ist eine harte Nuss, hat alles gegeben. Respekt vor seiner Leistung“, so der Hofer in seiner Bilanz. Dass er beim Stande von 6:0 noch eine Zweier-Wertung abgab, wurmte ihn zwar kurz, viel wichtig sei ihm, dass er gewonnen habe.
Eindrucksvoll war auch der Auftritt von Hannes Wagner (AC Lichtenfels). Er bezwang im rein bayerischen Finale bis 82 Kilogramm den Burghauser Lokalmatador Maximilian Lukas souverän mit 9:0-Wertungspunkten und sicherte sich damit seinen zweiten Titel im Männerbereich, seinen sechsten insgesamt. „Ich freue mich sehr über Platz eins“, gibt ihm der Titel weiterhin Auftrieb. Er sei motiviert für die kommenden Aufgaben. Im Halbfinale setzte sich Wagner übrigens gegen Roland Schwarz (ASC Bindlach) durch.
Groß war die Freude im Limit bis 67 Kilogramm, als der Burghauser Witalis Lazovski angetrieben vom tollen Heimpublikum das Finale gegen Michael Widmeyer (TSV Ehningen) mit einem hart umkämpften 3:0 gewann. Sein Weg war steinig: 9:0 in der Qualifikation gegen Niklas Ohff (Aue). Es folgten weitere Siege über Van Maier (ASV Urloffen) und Marc-Antonio von Tugginer (KSV Köllerbach).
Bayern gewinnt die Länderwertung mit 109 Punkten souverän vor Württemberg (66) und das Saarland (62).
Silber erreichten Christopher Kraemer (60 kg/TSV Westendorf), der im Finale Etienne Kinsinger mit 1:5-Wertungspunkten unterlag, sowie Andreas Maier (SV Wacker Burghausen). Der Lokalmatador musste sich Andrej Ginc (SAV Torgelow) mit 3:5 geschlagen geben. Das tolle Ergebnis der bayerischen Ringer rundeten drei weitere Bronzemedaillen durch Deniz Menekse (63 kg/SC 04 Nürnberg), Roland Schwarz (82 kg/ASC Bindlach) und Johannes Lenz (55 kg/SV Untergriesbach) ab. Voll des Lobes ist Florian Geiger, Vizepräsident Sport des BRV: „Das war eine wirklich einwandfreie und super Leistung.“ Der Erfolg sei natürlich auch auf die klasse Arbeit seines Vorgängers, Erich Stanglmaier, zurückzuführen. In die gleiche Kerbe schlägt auch der hauptamtliche Landestrainer Matthias Fornoff, der mit dieser Ausbeute an Medaillen überhaupt nicht gerechnet hätte. „Das gesamte Team war super.“
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Fotos: Stefan Günter