Christopher Kraemer (TSV Westendorf) gewinnt das Ausringen gegen Etienne Kinsinger (KSV Köllerbach) und startet damit beim Olympia-Qualiturnier in Istanbul bis 60 Kilo.
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Der Hauptverein des ESV München Ost umfasst rund 2.600 Mitglieder, die Sparte Ringen nimmt zwar nur mit etwa 140 Mitgliedern einen kleinen Teil ein, doch in jüngster Zeit sorgten die Nachwuchsathleten für ein sensationalles Ergebnis. Mit David Brand, Mohammad Schwäbisch und Anthony Sanders holten sich drei Ringer den Deutschen Meistertitel in diesem Jahr.  

 

 

Rückblickend hatte der ESV in den Jahren 1968 bis 1972 mit sieben Teilnehmern bei einer Deutschen seine stärkste Zeit. 26 Jahre musste man allerdings warten, bis dann wieder ein Berg am Laim-Ringer den Thron bestieg. Holger Atzesberger gewann 1992 als damals 16-Jähriger bei der A-Jugend den Titel. Im selben Jahrzehnt schaffte die erste Herrenmannschaft den Aufstieg in die Bayernliga, stürzte allerdings nach zwei Jahren wieder bis in die Bezirksliga ab. Was folgte war ein ein großer Umbruch in der Ringerabteilung im Jahr 2009. Leistungsträger verließen den Verein und bei den Männern ging es bei Null los. „Wir haben mit einem zielgerichteten Konzept den Fokus auf die Jugendarbeit gelegt. Die jetzigen Erfolge stammen aus der kontinuierlichen Arbeit, der Bereitschaft des Trainersteams und insbesondere am Willen der Ringer selbst“, beschreibt Holger Atzesberger, Sportwart des ESV München Ost die Entwicklung. Übrigens stieg man vor drei Jahren mit der Jugendmannschaft in die Jugendoberliga auf und erreichte in der vergangenen Wettkampfsaison den hervorragenden zweiten Platz.

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Abteilungsleiter, Mitglieder aus dem Förderverein und die ESV-Ringer feiern ihre jungen Helden. Foto: ESV München Ost.

Doch was zeichnet den ESV München Ost aus? Für Atzesberger liegt der sportliche Erfolg in erster Linie am Trainerteam. Im Jahr 2009 übernahm Aaron Sanders zuerst die Jugend und wurde ein Jahr später zum Headcoach ernannt. „Diese personelle Entscheidung war wohl der Grundstock für die Erfolge. Mit Valentin Peev, der uns seit drei Jahren als Ringer und Trainer zur Verfügung steht, ist dies ein eingespieltes Team“, erzählt der Sportwart. Viele aktive Ringer unterstützen derweil das Kinder- und Jugendtraining. „Die Abteilungsleitung hält den Trainern den Rücken frei, sodass sie sich auf das Sportliche konzentrieren können“. Gerade die jüngsten Erfolge auf nationaler Ebene bestätigen allen, dass der eingeschlagene Weg und die tägliche Arbeit nicht umsonst sind. „Es motiviert uns aber auch nicht nachzulassen. Der TSV Westendorf ist dafür das beste Beispiel. So sollte es in jedem Verein sein“.

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Headcoach Aaron Sanders mit den Titelträgern David Brand (links) und Mohammad Schwäbisch (rechts). Foto: ESV München Ost.

Auch der familiäre Umgang spielt in der Abteilung eine große Rolle. Eltern bringen sich bei der Organisation von Feierlichkeiten, bei Trainingslagern sowie Straßenfesten super mit ein. Für alle Kinder veranstalten wir im Winter jährlich ein Rodelwochenende, fahren gemeinsam auf Turniere und veranstalten im Sommer ein Zeltlager, um die Zusammengehörigkeit und Kameradschaft zu fördern. Jedes Kind, das wir in die Sporthalle bekommen, und nicht die Freizeit auf der Straße verbringt, ist ein Erfolg“. Doch das ist noch längst nicht alles, was sich die Verantwortlichen des ESV München Ost, unter der Führung des Abteilungsleiter Andreas Herrmann, auf ihre Fahnen geschrieben haben. „Die Aus- und Weiterbildung der Trainer ist da ebenso ein 'must have'-Kriterium, wie auch die der Jugendleitung sowie der Abteilungsführung. Allein der Frage- bzw. Bewerbungsbogen für das 'Grüne Band' zeigt uns noch Lücken in der Sporternährung, sportmedizinischen Beratung, Suchtprävention und der Arbeit mit sozialen und pädagogischen Institutionen. Ein solches Netzwerk aufzubauen bedarf Zeit und Kapazitäten“. Der ESV München Ost hat sich genauso der Integrationsarbeit verschrieben. Allein 15 unterschiedliche Nationalitäten bei den Erwachsenen und der Jugend gibt es unter den Ringern. Der Förderverein Ringen in München e.V.“ sorgt für die notwendige Unterstützung in Form von Sponsoring, Bandenwerbung und plant das jährliche Vereinsheft, das in professioneller Form dargestellt ist.

Noch eine Baustelle

Die Trainingsstätte des ESV liegt im Münchner Osten, also im Stadteil Berg am Laim. Noch ringen die Athleten in der „alten Holzhütte“, doch ein Neubau ist seit Jahrzehnten geplant. In drei Jahren soll die neue Halle stehen. „Ich bin froh, dass wir noch in der Halle ringen, da es schon einen besonderen Charme mit einer super Atmosphäre hat“, sagt Holger Atzesberger. Die neue Sportarena soll modern und lichtdurchflutet sein und für alle 13 Sparten des Gesamtvereins Platz bieten. Allerdings haben es die Ringer in der Landeshauptstadt schwer, sich der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Denn an Fußball, Eishockey, Basketball und Tennis kommt der ESV als Randsportart nicht heran. „Wir haben so gar keine Lobby oder Unterstützung von Seiten der Medien. Die großen Zeitungen veröffentlichen leider nichts von uns. Das merken wir natürlich beim Sponsoring. Keine Berichte, keine Werbung“, aber Atzesberger und das gesamte Team des Fördervereins geben nicht auf. Nichtsdestotrotz sei man gerade dabei ein neues Konzept für die Zukunft zu stricken. Der Schwerpunkt ist weiterhin der Nachwuchs. „Wir analysieren die letzten Jahre und versuchen eine durchgängige Altersstruktur beizubehalten“. Um dies zu erreichen, hat die Abteilung noch schwierige Aufgaben zu stemmen. Mit der Ersten wolle man so bald als möglich aufsteigen, „ansonsten wird es schwer werden die Talente zu halten“. Der ESV München Ost will sich mittelfristig in der Bayernliga etablileren.

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