18. Der Nachwuchs

 

Große Hoffnungen setzte man auf Gerald Schmidt. Der Kelheimer wurde 1977 in Gersweiler Deutscher Schülermeister in der Klasse bis 27 kg. Seine Erfolgsbilanz  1978 (29 kg), 1979 (31 kg), 1980 (34 kg), 1981 (40 kg) fünfmal Deutscher Meister und 1982 Vize bei der Jugend in 44 kg. Mit  Kelheim  wurde er 1983 Deutscher Mannschaftsmeister bei der A-Jugend. 1987 nochmals Deutscher Juniorenmeister in 68 kg. In diesem Jahr konnte er auch seine dreiundzwanzigste Bayerische Einzelmeisterschaft feiern.

 

Foto: Gerald Schmidt 5facher DM-Gewinner

Weitere Goldmedaillen erreichten 1977:

Michael Pronold ( Burghausen)  34 kg und Klaus Schrenker (Bamberg) 48 kg während der Drittplazierte Thomas Mittermüller (Hallbergmoos) in der 44 kg Klasse  Bronze holte. 1978 gesellten sich noch Bernhard Rieger (Johannis Nürnberg) als Vizemeister in der 27 kg Klasse und Erich Fischer (Kelheim) dazu. Weniger stark waren dagegen die schwergewichtigen Schüler H. Weisenbach (Freising) und Thomas Ziegleder (Hof) als Deutsche Vizemeister des Jahres 1978 in den üblicherweise schwächer besetzten höheren Gewichtsklassen.

 Durch Thomas Hitz (Weißenburg) wurde 1979 in Freiburg-Haslach Bernhard Rieger in der 27 kg Klasse von Rang zwei auf Rang drei geschoben. In der 29 kg Klasse gingen Gold und Silber an Bernhard Warnick (Kelheim) und Harald Hippacher (Bamberg). Hitz vergoldete 1980  in 29 kg und 1981 in 31 kg seine Medaille ebenso wie Warnick 1981 (34 kg) gegen Jürgen Scheibe aus Goldbach. Rieger verlor im Finale der 31 kg Klasse gegen Alexander Leipold. Rieger ist noch immer für seinen Heimatverein Johannis aktiv und gewann 1990 gegen den amtierenden Weltmeister Claudio Passarelli zumindest einen Deutschen Männertitel im Leichtgewicht. Wir alle wissen, was dagegen national und international aus Scheibe und  Leipold geworden ist.

 Andi Walter aus Unterföhring gelang in der 40 kg Klasse Rang drei. Jürgen Bierlein (Erlangen), H. März (Reichenhall) und Jochen Steckmann (Johannis Nürnberg) wurden Deutscher Meister in den Klassen 52, 56 und +56 kg.

  Als Vorzeigeathleten müssen noch Siegfried Seibold (Reichenhall) und Rainer Weber (Johannis Nürnberg) erwähnt werden. Etwas im Schatten stand dagegen Heinz Marnette(Reichenhall). Hier ein Auszug der Erfolge:

  Seibold: 1977 Jugend DM 75 kg, 1979 Junioren G-DM 74 kg , 1982 und 1984 Deutscher Vizemeister bei den Männern im Mittelgewicht, 1983 erstmalig Meister vor Spaniol und Ruch, Sechster in diesem Jahr bei der WM. 1986 erneut Deutscher Meister.

 

Foto: Siegfried Seibold

 Weber: 1977 und 1978 jeweils Jugend Vize-DM 81 kg und 87 kg, 1979 Jugend DM 87 kg und anschließend Jugendweltmeister in Colorado Springs  in 87 kg sowie Junioren G-Vize-DM 90 kg, 1980 Junioren G-Vize-DM , 1981 Junioren G-DM 90 kg und in Vancouver Juniorenvizeweltmeister,1981, 1983, 1985 und 1989 Deutscher Vizemeister bei den Männern jeweils im Halbschwergewicht bis 90 kg.

 

Foto: Rainer Weber beim Puppentraining

 

Rainer Weber SV Johannis Nürnberg

 Marnette: 1977  Jugend Vize-DM +87 kg, 1979 Jugend Vize-DM +87 kg, 1980 Jugend DM +87 kg und Jugendweltmeister in Colorado Springs +87 kg, 1979, 1980 und 1982 Junioren G-DM 100 kg jeweils 3. Platz, 1981 Junioren G-DM 90 kg ebenfalls 3. Platz. Mit dem AC Bad Reichenhall wurde er 1980 Deutscher Mannschaftsmeister bei der A-Jugend.

 

Foto: Heinz Marnette 1999 als Trainer beim SC Anger

 Fred Pscherer (04 Nürnberg) holte 1978 bei den Freistilern als Junior im Mittelgewicht DM-Silber. Klaus Grundner (Burghausen) schaffte im Halbschwer Gold.

 Mario Baumeister (Johannis Nürnberg)  1980 Jugend DM 70 kg, Gerhard Rampf (Hallbergmoos) 1980 Jugend Vize-DM 87 kg. Udo Schmitt und Harry Lutz (beide Johannis Nürnberg) 1981  Jugend Vize-DM 52 kg und 56 kg. Gerhard Rampf 1981 Jugend DM 87 kg.

 

Foto: Mario Baumeister 1980

 Diese jungen Talente von Johannis brachten ihre Staffel ohne eingekaufte „Wandervögel“ 1981 mit einem Sieg gegen Nattheim wieder in die 2. Bundesliga zurück. Rebel war inzwischen sechs Jahre Trainer am Nürnberger Zeisigweg und hatte immer auf eigene Jugendringer gebaut. Stunk gab es beim Lokalrivalen 04 als der 21jährige Fred Pscherer zum Erzrivalen Johannis wechselte. Das Verhältnis wurde dadurch natürlich getrübt. Nach meinen Unterlagen stammte der elffache Bayerische Meister Pscherer jedoch vom ASC Nürnberg-Süd ab und hatte für Süd auch 1973 seinen ersten Landestitel errungen.  Pscherer mußte damals noch eine einjährige Sperre in Kauf nehmen, ehe er für 07 in der 1. Mannschaft auf die Matte mußte. Wartefristen haben Ringer noch nie abgehalten.

  Helmut Stöckl (TV Garmisch) 1982 Jugend DM 40 kg, Christian Eglseer (Reichenhall) 1982 Jugend DM 48 kg. Bernhard Warnick  (Kelheim) holte 1983 seine zweite DM, diesmal in 40 kg. Stöckl errang für seinen neuen Verein Penzberg die Vize-DM in  44 kg ebenso wie der Johanniser Heinz Wieczorek.

 In den achtziger Jahren wechselten die Erfolge dann noch deutlicher Richtung Nord und West. Sowohl bei den Männern als auch im Nachwuchsbereich. Als die beiden Brüder Yildiz aus dem Spessart bei einem Jean-Foeldeak-Turnier die Bayern so richtig „aufmischten“ wurde dieser BRV-Bezirk zu diesem Jugendturnier nicht mehr eingeladen. Selbst diese einzige Möglichkeit zu einem Kräftevergleich scheute somit der BRV. Vielleicht kann hier aufgrund dieser Chronik eine Änderung herbeigeführt werden.

 1982 gewannen Wolfgang und Günther Kißner aus Anger in der 25 kg und 29 Klasse mit Rang eins und zwei ihre ersten Schüler DM-Medaillen. Christian Edfelder aus Anger (31 kg) und die Hallbergmooser Andi Jung (48 kg) und Max Weyrer (+56 kg)  standen ebenfalls ganz oben.  Jung ist dem Ringkampfsport und seinem Verein zumindest als erfolgreicher Jugendtrainer erhalten geblieben.

 Alois Sunkler (Berchtesgaden) gewann bei den Junioren den gr.-röm.  Titel im Bantamgewicht. Mario Baumeister wurde Vizemeister der Junioren im Leichtgewicht. Im Freistil holten im Leichtgewicht die Junioren Josef Sunkler (Berchtesgaden) und Josef Mayer (Reichenhall) im Leichtgewicht Gold und Silber. Im Superschwergewicht gewann Oliver Knauf (Kelheim)  ebenfalls Juniorensilber. Thomas Mittermüller stand erstmalig ganz oben und wurde der kommende Weltergewichtler für Bundestrainer Heinz Ostermann. Er brachte es als Nachfolger von Knosp  1985  immerhin in Budapest zu einem WM-Einsatz bei den Männern. Seine Schwäche war die Durchdreherabwehr und er scheidete in der Donaumetropole ausgerechnet nach Punktniederlagen wegen dieses Mankos unplaziert aus.

  Die Kißnerbrüder legten 1983 in 27 und 29 kg bei den Schülern zusammen mit dem Angerer Christian Weinert drei weitere Goldmedaillen drauf. Vereinskamerad Martin Aschauer wurde ebenso Vizemeister (37 kg) wie Martin Gattermann aus Untergriesbach (44 kg).

 Bei der Jugend EM belegte Rüdiger Glaßl (Kelheim) einen guten 5. Platz.

 Im Juniorenbereich glänzte der Bamberger Hippacher mit DM-Silber im Papiergewicht. Titelverteidiger Alois Sunkler rutschte dagegen auf Rang drei im Bantam ab. Mittermüller blieb weiterhin im Weltergewicht bester Juniorenfreistilringer Deutschlands.

Wolfgang Kißner schaffte bekanntlich sechs Jahre später in Witten die Jugend-Vizeeuropameisterschaft in der 46 Klasse und Bruder Günther gewann in Budapest die Juniorenweltmeisterschaft im Bantamgewicht.