Das Jahr 2003 begann
für Bayern vielsprechend. Neben den langjährigen Erstligisten Hallbergmoos stiegen
nun auch der SC Anger und SV Johannis Nürnberg in die 1. Bundesliga auf. Anger
hatte ein gutes Näschen schon vor Saisonbeginn und war Ausrichter für die
Freistil-DM. Die Ringer aus dem Chiemgau mussten aber aus Platzgründen nach Bad Reichenhall ausweichen.
Teilweise hielten die
jungen Burschen bei der Männer-DM vom 21.-23.3.2003 in der Kurstadt tatsächlich mit. So konnte Thomas Sedlmeier
(55 kg) mit seiner Silbermedaille im 3. Programm des Bayerischen
Fernsehens ein Interview geben. Domink
Zeh (74 kg) und Christian Klouceck (96) gewannen ebenfalls Silber. Bayern
gewann durch weitere gute Platzierungen nach langer Pause wieder die
Länderwertung. Man sah aber auch enorme Unterschiede an diesem Wochenende. So musste Florian Dörfler Lehrgeld als
Debütant bei den Männern bezahlen. Während für ihn den Jugend- und Juniorklassen
stets ein Platz auf dem Treppchen heraussprang, musste er bei den Männern
frühzeitig zum Duschen gehen. Endstation war für ihn bei Alexander Leipold. Hier trafen zwei
verschiedene Welten aufeinander und der Debütant war chancenlos.
Der bis dahin
zwanzigfache Deutsche Meister, vierfache Europa- und zweifache Weltmeister
zeigte dem Bayreuther Gymnasiasten nach anfänglichen Abtasten sofort seine
Grenzen. Zwischen Junioren- und
Männernationalmannschaft ist eben nochmals ein Klassenunterschied
festzustellen. Besonders wenn der Gegner bei den Männern zur Weltspitze gehört.
Nicht umsonst hat Leipold bisher drei Mal den Weltcup im Freistilringen
gewonnen. Schon in der zweiten Minuten führte Leipold mit 12 : 0 Punkten und für Dörfler war die erste Männer-DM
vorzeitig beendet.
Foto MB: Dörfler gegen Leipold
In der ersten Runde
hatte Leipold mit dem Kaderringer Christian Wolfrum einen weiteren Bayern
blitzschnell 11:0 besiegt und deklassiert. Doch Bayern hatte mit Dominik Zeh
einen weiteren Mann im Rennen des Weltergewichts.
Selbst die Nachwuchshoffnung
Steffan Hartan überstand als Poolerster das Achtelfinale nicht. Oldtimer Cakizi
(Aalen) beherrschte den 19-Jährigen Korbstädter und gewann später die DM im
Halbschwergewicht gegen Klouceck, während Hartan ausschied.
Vier bayerische Turnsieger gab es beim
Grand Prix de France de Juniors. Nicht nur national, sondern auch international
setzte sich der Nachwuchs aus Bayern in der eigenen Altersklasse inzwischen auf
der Ringermatte durch.
Aus BRV-Sicht wurde der Grand Prix Ende
am letzten Juniwochende 2003 zum vollen Erfolg. Mit Heinz Marnette, Steffen
Hartan, Martin Preiß und Florian Dörfler kamen gleich vier
Goldmedaillengewinner aus dem Freistaat.
In Le Bouscat bei Bordeaux setzten sie sich in ihren Gewichtsklassen bravourös
durch und konnten nun auf die Teilnahme bei der Junioren-WM vom 24.8.-31.8.2003
in Istanbul hoffen. In der Türkei werden Ende August auch noch Bernhard Mayr
und Thomas Sedelmeier die weiß-blauen Farben vertreten. Beide Sportler waren
beim Turnier in Frankreich beruflich verhindert und hätten sich dort sicherlich
auch auf Medaillenrängen platziert.
Seit Jahrzehnten gab es nicht mehr eine
Vielzahl von so hochkarätigen Nachwuchsringer in Bayern und man wird von diesen
„jungen Wilden“ in den nächsten Jahren noch einiges hören. Deutschland gewann
an der Atlantikküste im Freistil die Nationenwertung und kam im
griechisch-römischen Stil auf Rang zwei. Gegen die teilnehmenden Nationen aus
Spanien, Frankreich, Italien, USA, Polen und Griechenland war dies die optimale
Ausbeute. Von den 19 Teilnehmern aus Deutschland kam immerhin ein Viertel aus
Bayern.
Die Einzelergebnisse
der BRV-Juniorenringer:
Freistil
Martin Preiß 4 Siege
1. Platz 66 kg
Florian Dörfler 4
Siege 1. Platz 74 kg
Steffen Hartan 3
Siege 1. Platz 84 kg
Griechisch-römischer
Stil
Christoph Geiger 1 Sieg und 2 Niederlagen
8. Platz 55 kg
Heinz Marnette 4 Siege
1. Platz 60 kg
Mit der Jugendmannschaft des SV Inter
Bergsteig Amberg tauchte ein neuer Verein im Jahr 2003 auf. Die Oberpfälzer
starten in der Schülerbezirksoberliga und es gibt tatsächlich noch immer
Neugründungen bei den Ringern in Bayern.